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Tourenziel:3000er
Tourenart:Hochtour
Jugendtour: 
Beginn:26/Jul/19
Ende:29/Jul/19
Tourenführer:Werner Kraus
Assistenz:Guido Laschet
Anzahl der Teilnehmer:7
Bericht von:Guido
Tourenbericht:Freitag:
In knapp vier Stunden fuhren wir über den Fern- und Reschenpaß ins Vinschgau und rein in den Nationalpark Stilfserjoch nach Sulden, 1857m. Bereits im Auto stellten wir Tourenüberlegungen an, denn die Wettervorhersage für die nächsten Tage war sehr durchwachsen. Vom P-Kanzellift stiegen wir dann durch das Zaytal hinauf zur Düsseldorfer Hütte, 2721m, unserem Domizil für die nächsten vier Tage. Die sehr schön gelegene Hütte besticht durch ihre traumhafte Lage und bietet einen überragenden Blick auf Ortler, Zebru und Königspitze.

Samstag:
Wir wurden beim Frühstück von der Sonne begrüßt und so entschieden wir uns heute für die Tour auf die Große Angelus Spitze, 3521m. Vorbei an den Zay Seen und dem Zay Ferner stiegen wir durch eine steinige Mondlandschaft empor. Im Gipfelbereich mußten wir an manchen Stellen Hand anlegen (I-II) bzw. wurden unterstützt durch stählerne Seilsicherungen. Am Gipfel wurden wir mit einer tollen Rundumsicht belohnt. Der Abstieg erfolgte entlang der Aufstiegsspur und auf der Sonnenterrasse der Hütte genossen wir den Nachmittag bis zum Gourmet-Abendessen.

Sonntag:
Das Wetter war heute besser als vorher gesagt. Es war zwar sehr bewölkt und neblig, jedoch regnete es nicht. Geplant war heute die Tschenglser Hochwand, 3375m. Unser Steig führte an mehreren kleinen Gletscherseen vorbei bis auf eine Höhe von 2886m. Hier konnten wir die breite Rinne einsehen, in der der Aufstiegssteig angelegt war, jedoch versperrte der dichte Nebel die Gipfelschau und so entschieden wir uns kurzfristig für ein Alternativziel: Das Zayjoch. Vorbei an der Gletscherzunge des Zayferners, die in einen prächtigen See lief, stiegen wir auf dem Zayferner hoch bis auf 3150 Meter und dann im Fels zum Zayjoch, 3224m. Hier bot sich leider wegen des Nebels keine gute Sicht und so stiegen wir schnell wieder ab, diesmal mit Grödel bzw. Steigeisen, um noch besseren Halt auf dem Eis zu haben. Obwohl es immer wieder leicht regnete, waren wir von dieser Gletscher-Tour sehr angetan.

Montag:
Für den Vormittag bot sich das Hintere Schöneck, 3143m, an. Geplant war, bis 11 Uhr wieder an der Hütte zu sein. Erst einmal mußten wir über Bretter und Steine den Zaybach überqueren, dann stiegen wir über einen schmalen und ausgesetzten Serpentinensteig empor. In der vergangenen Nacht wurden einige von uns geweckt durch Steinegepolter und bald sahen wir die Ursache. Der angelegte Steig über ein ca. 50 Meter breites Geröllfeld war verschwunden und so bahnten wir uns, Abstand voneinander haltend, unsere eigene Route über ein immer noch fragiles Geröllfeld. Auf einer Höhe von 3050 Metern konnten wir, trotz Nebel, den weiteren Steig einsehen und erkannten, dass wir zwar nur noch 80 Metern Aufstieg hatten, aber noch ca. 300 Meter Wegstrecke und dies in Blockkletterei und unsere Zeitplanung machte Druck. Wir entschieden uns daher, den Aufstieg hier zu beenden und fanden, etwas tiefer, unser „schönes Eck“, eine herausragende Felsspitze mit schöner Aussicht. Zurück auf der Hütte gönnten wir uns noch eine Kaffeepause, packten unsere Rucksäcke fertig und stiegen hinab zur Bergstation der Kanzelbahn, mit der wir direkt zu unseren Autos hinabschwebten. Nach der obligatorischen Abschlusseinkehr fuhren wir sehr zufrieden zurück in die Heimat. Wieder einmal hatte sich gezeigt, dass eine Wettervorhersage lokal anders sein kann.
Bilder von:Guido, Thomas
Link zu den Bildern:https://photos.app.goo.gl/PJLmiZDi23CK7c2a6