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Tourenziel:Salzburg - Grado
Tourenart:Fahrradtour
Jugendtour: 
Beginn:17/Sep/21
Ende:25/Sep/21
Tourenführer:Thomas Hülsmann
Assistenz: 
Anzahl der Teilnehmer:6
Bericht von:Thomas Hülsmann
Tourenbericht:Tag 1: Salzburg - St. Johann im Pongau
Um 10 Uhr trafen sich 7 leidenschaftliche Radler (Mercia, Carmen, Julia, Annette, Werner, Hubert, Thomas) am Bahnhof Salzburg, Trecking-Räder, Mountain-Bikes, Gravel-Bikes, Reiseräder, ein E-Bike. Nach kurzem Ratschen ging es auf einem breiten Uferweg immer an der Salzach entlang. Kaffee in Hallein. Dann strampelten wir ein paar Mal auf und ab, der Pass Lueg war geschenkt, aber der Anstieg bis Werfen lang. Mittags picknickten wir am Marktplatz. Es war eher etwas kühl, wurde aber zunehmend sonnig. 70 km waren schnell vorbei. Hotel Hubertusstube mit großzügigen Zimmern. Sehr gute Blunzengröschtl beim Brückenwirt.

Tag 2: St. Johann - Bad Gastein
Bei schönstem Wetter schnauften wir 200 hm steil hinauf zum Speichersee. Abwechslungsreiche Route bis zum Tunnel am Eingang des Gasteiner Tals. Im Tunnel Lautstärke an der Schmerzgrenze, aber immerhin ist die Radspur mit Betonriegeln abgesichert. Mal abseits, mal an der Straße entlang erreichten wir Dorf Gastein und picknickten am Spielplatz. Im Café Röck in Hofgastein gabt es Eis, Kirschstrudel, kleinen Schwarzen, Bier usw. Sehr heiß und sehr steil schoben wir mit immer tolleren Blicken zur Wasserfallbrücke unsere Räder an verfallenden Villen vorbei, noch steiler zum Bahnhof von Bad Gastein und zum Youth Hotel Krone gefühlt 250 hm hinauf. Unten drin ist ein uriges Wirtshaus, aut, aber gut und viele Locals.
Tag 3: Bad Gastein, Spittal
Das super Frühstück wurde im stilvoll mit Holz getäfelten Frühstücksraum gereicht. Am frischen sonnigen Morgen radelten wir zum Anlauftal. Mit dem Zug fuhren wir 8 km durch den Tunnel Tauernschleusel und genossen dann die rasante Abfahrt auf der leeren Passstraße. In der ummauerten Kirche mit Friedhof in Obervellach war Gottesdienst. Zunehmender Regen begleitete uns nach Spittal. Ungeplant und überraschend durften wir auf einem Waldweg steil über Wurzeln 100 hm bergauf schieben, wurden dann aber mit tollen Käsenudeln im Landhotel Simeter beglückt.

Tag 4: Spittal - Villach
Das Renaissance-Schloss Porcia in Spittal besitzt einen gelungen gestalteten Innenhof mit Balkons und Treppen. Bei schönem Wetter ging es nun immer an der Drau entlang: Picknick! Das Jugendhotel Egger fanden wir überraschend nett und gut, die Stadtbesichtigung in Villach nicht so aufregend, aber dann das ungefilterte Bier im Brauhof um so mehr. Abends wurden wir im Hotel Seestuben von etwas dubiosen Wellness-Damen bedient, aßen aber überaus gut.

Tag 5: Villach - Tarvisio
Schönes Wetter. Der Weg führte an der Gail entlang, dann hoch Richtung Italien. Wir besichtigten die Burgruine Kloster Arnoldstein mit Krypta und in Thörl-Magern die Andreaskirche mit gotischen Fresken in der Apsis. Einige romanische "Köpfe" stützen die Kreuzbögen. Wir überquerten die Grenze ohne jede Kontrolle. Auf kleinen Wegen schlängelte sich die Fahrradstrecke. Und dann leuchteten die Felsspitzen der Julischen Alpen über Tarvis. Kurz und steil strampelten wir zur Greuth-Hütte (eher eine Wohnung) in einem 3-Höfe-Dorf, nur Landwirtschaft, ein stilles Idyll. Den Nachmittag genossen wir an der Piazza Unitá bei Panini, Eis, Espresso, Wein und Bier. Supermarkt, Spaghetti kochen, Wein trinken, Mäxchen, schlafen.

Tag 6: Tarvisio - Venzone
Unendlicher Genuss: Den ganzen Tag lang ging es ohne Treten bergab auf der ehemaligen Bahntrasse durchs enge Kanaltal, durch Tunnel und über Brücken. Kaffeepause in Pontebba. Perfekte Mittagspause im alten Bahnhof von Chiusaforte: Sonne, Bierbank, Liegestühle, friulische Spezialitäten wie Orsotto, Bier für Hubert, ein Wein für mich. Dieser Tag ist der landschaftliche Höhepunkt der Tour. Wegen einer Wegsperrung radelten wir ausnahmsweise auf Schotter bis zur nächsten Brücke. In Venzone beherbergt uns das Agriturismo Cassali Scjs, großzügig, ruhig, Pferde, Hühner. Teuer Essen im Ort, aber dann final guter Wein und Grappa beim freundlichen Wirt des Scjs. Was für ein Tag!

Tag 7: Venzone - Udine
Wir verließen die Alpen und radelten fröhlich durch ein leicht gewelltes Land. Mittag picknickten wir im Hof einer Kirche auf bereitgestellten Stühlen in der Sonne. Schon früh erreichen wir das Agroturismo Tonutti, wo gerade der Wein geerntet wurde. Ausflug nach Udine, Café, Piazza della Libertá und Loggia, Dom (davor wartete eine Trauergemeinde mit einer todschicken Witwe), Piazza Matteotti. Udine ist eine lebhafte, jugendliche Stadt. Die Pizza vom Lieferdienst schmeckt besser als jede Pizza in Deutschland. Kalte Platte des Hauses. Mindestens 40 Glas Wein "probiert".
Tag 8: Udine - Grado
Beeindruckende Festungswälle umgeben Palmanova, wir picknickten am neuneckigen Hauptplatz. Wir hofften bald das Meer zu sehen, standen aber zunächst vor verschlossenen Türen in Aquileja. Und dann waren wir doch da, ein Ortsschild Grado ziert den Beginn des Damms über die Lagune. Pressestunde. Wir radelten über die Lagune rechts und links Inseln und Reiher. Grado empfing uns mit blauem Himmel und Verkehr. Wir hatten es geschafft, 8 Tage, 480 km und 3000 hm, keine Pannen. - Das Hotel Elani ist klein und persönlich. Einchecken und ab ans Meer, Fotos machen, kurz rein in die 22°C kühle Adria und Stadtbummel. Wir trafen uns zum Abendessen, einem Eis und einen Drink.

Tag 9: Heimfahrt
Die Firma Alpe2Adria hatte uns einen Kleinbus mit einem sehr netten slowenischen Fahrer und Radanhänger geschickt. Alles ging gut bis auf ein paar Staus, das Wetter war erstmals so richtig warm. Die Rückstrecke verläuft fast genau auf der Radstrecke: "Guck mal, da haben wir Pause gemacht!" In Salzburg erwischten alle ihre Züge und waren bald wieder gesund zu Hause.
Bilder von:Alle
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