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Tourenziel:Heilbronner Weg
Tourenart:Wanderung
Jugendtour: 
Beginn:10/Sep/21
Ende:12/Sep/21
Tourenführer:Guido Laschet
Assistenz: 
Anzahl der Teilnehmer:5
Bericht von:Guido
Tourenbericht:Vom P-Faistenoy, 900m, an der Fellhornbahn in Oberstdorf, fuhren wir 10 Minuten mit dem Wanderbus zur Alpe Eschbach, um dann über Einödsbach und Bacherloch in 3 Stunden und 1100 Höhenmetern das Waltenberger Haus zu erreichen, gerade noch rechtzeitig bevor ein ordentlicher Sommerregenguss hernieder kam.
Der freundliche Hüttenwirt Markus wies uns unser geräumiges 6-Betten-Zimmer zu und wir waren erst einmal zufrieden. Eigentlich wären 8 Personen an dieser Tour interessiert gewesen, aber ich konnte nur 6 Plätze ergattern, die Hütte war übers Wochenende ausgebucht, wegen Corona in reduzierter Form. Beim Abendessen wurden wir alle überrascht durch vierbeinige Besucher*innen vor der Hütte, ein Rudel Steinböcke bevölkerte die scheinbar schmackhafte Wiese direkt vor der Hütte und veranlasste natürlich viele, Fotos zu machen. Die großen Panoramafenster bescherten uns während des Abendessens eine tolle Rundumsicht, minütlich änderte sich das Bild, von Totalnebel auf bewölkt mit Regen bis hin zu freier Sicht. Natürlich sprachen wir auch über den nächsten Tourentag und die aktuelle Wettervorhersage, die immer wieder Regen ankündigte. Klar war uns, dass wir auf jeden Fall „was machen wollen“, „Hauptsache, nicht den ganzen Tag in der Hütte bleiben.
...und es wurde ein schöner Tag.
Nach gut durchschlafener Nacht erfreute uns die Wettervorhersage am Morgen mit deutlich besserem Wetter und so stiegen wir unserem heutigen Wunschziel entgegen, der Mädelegabel. Es begann mit einem steilen Aufstieg zur Bockkarscharte, 2050m, die mit ihren Drahtseilsicherungen für einen willkommene Abwechslung sorgte. Weiter ging es auf dem berühmten Heilbronner Weg über den Schwarzmilzferner, der letzte bayrische Gletscherrest neben dem Zugspitzplatt. Direkt am Ende des Gletschersteiges begann der felsige Aufstieg hoch zur Mädelegabel in leichter Kletterei (I). Starker Nebel am Gipfel, 2644m, machte eine Rundumsicht unmöglich und ein kalter Wind veranlasste uns, schnell wieder abzusteigen und einen sonnigeren Mittagspausenplatz zu finden. Am Abend erfreuten wir uns wieder an dem Besuch der Steinböcke, als hätten sie einen Vertrag mit dem Waltenberger Haus.
Der nächste Tag versprach Sonnenschein pur und wir entschieden uns, über den Heilbronner Weg und die Rappenseehütte ins Tal abzusteigen, wir wollten diesen schönen Tag „voll nutzen“.
...und „voll“ genutzt haben wir ihn dann auch, nach 10 Stunden waren wir bei den Pkw’s zurück. Vom Waltenberger Haus mußten wir erst einmal in die Socktalscharte, 2450m, aufsteigen, ein anstrengender Haatscher über sandigen Schotter. Hier begann nun die sog. „Königsetappe“ des Heilbronner Weges bis zur Rappenseehütte. Diese Etappe verlief hoch auf den Steinschartenkopf, 2615m, über eine spektakuläre eiserne Brücke, dann runter über eine Eisenleiter in die Kleine Steinscharte, 2541m, und hindurch durch das Heilbronner Törle, einem Felsenloch. Nach dem Wiesleskar und der Großen Steinscharte, 2260m, sahen wir dann unter uns unser nächstes Etappenziel, die Rappenseehütte, 2091m. In der größten DAV-Hütte genossen wir die sonnige Mittagspause mit toller Sicht auf den Rappensee und die umliegende Bergwelt und wurden musikalisch unterhalten durch eine Blaskapelle. Der weitere Abstieg über die Enzianhütte, 1804m, und die Peters-Alpe, 1296m, an der wir nochmals kurz einkehrten, gestaltete sich als anstrengend über den glitschigen nassen Steinweg und so waren wir froh, als wir an der Alpe Einödsbach, 1114m, wieder auf trockenen Forstweg trafen, der uns zur Bushaltestelle führte.
Der Tag war voll, toll, abwechslungsreich, sonnig, anstrengend und sehr befriedigend und so verabschiedeten sich am Auto 6 zufriedene Bergsteiger*innen mit den Worten „Wir freuen uns schon auf nächstes Mal“. Was will man mehr!
Bilder von:Gerhard & Guido
Link zu den Bildern:https://photos.app.goo.gl/37kBFWaQ9miSAKW49