| Tourenbericht: | Die Wetterprognose für unser Wochenende war so schlecht, Kälteeinbruch mit Schnee, dass wir tatsächlich überlegten, ins Grödnertal abzuwandern. Ab Mittwoch wurde die Vorhersage wieder besser und es blieb bei der geplanten Tour. Also...
...Freitag:
Anfahrt mit 2 Pkw's zum Hütten-P kurz vor Plangeross, 1617m. Aufstieg zur Rüsselsheimer Hütte, 2323m im leichten Nieselregen. Nach Zimmerbelegung und Mittagspause Aufstieg nach "Auf Gahwinden", 2649m. In der Hüttenbeschreibung wurden sie erwähnt, nun sahen wir sie, sogar ziemlich nah: Gämsen, Murmeltiere und Steinböcke.
...Samstag:
Da das Wetter zu schlecht war, Regen und leichter Schneefall, stiegen wir nicht, wie geplant, zum Rheinland-Pfalz-Biwak auf, sondern versuchten uns an der Hohe Geige, 3395m, und zwar über den Westgrat. 1. Etappe also wieder über Gahwinden und dann auf dem Westgrat stetig ansteigend , bis auf eine Höhe von 3015 Metern. Da hier mehrere Zentimeter Neuschnee lagen und der Fels immer rutschiger wurde und wir im Nebel immer weniger sahen, brachen wir den Gipfelanstieg hier ab. Wir stiegen wieder ab nach Gahwinden und ein wenig Sonnenschein motivierte uns dann doch noch, auf dem Rüsselsheimer Weg "kurz rüber" zum Rötkarljoch, 2710m, zu steigen um mal zu sehen, was es von dort aus zu schauen gibt. 2 TN reichte dieser Ausgeher immer noch nicht und so erklommen sie noch den Furmente Kogel, 2600m, der am Wegesrand stand. Auch heute knackten wir die 1000-Höhenmeter-Marke und so gönnten wir uns, wieder mal im Sonnenschein, vor der Hütte ein Bier.
...Sonntag:
Der Hüttenwirt und die Wettervorhersage verhießen gute Bedingungen für heute und so endete unsere Nacht um 6 Uhr und um 7 Uhr machten wir uns auf zur Braunschweiger Hütte, und zwar auf dem Mainzer Höhenweg, direkt über den Geigenkamm. Wir waren schon sehr gespannt, gilt dieser hochalpine Höhenweg doch als „sehr schwer“. Zuerst stiegen wir durchs Weißmaurachkar, am gleichnamigen See entlang hoch zum Weißmaurach Joch, 2959m. Die Sonne begrüßte uns hier bereits und so stapften wir den anspruchsvollen Mainzer Höhenweg entlang, konstant auf einer Höhe von 3000 Metern. Wir überstiegen einige 3000er (Gschrapp Kogel, 3191m / Wurmsitzkogel 3079m / Wildes Männle, 3063m / 2 namenlose Stangengipfel, 3030m und 3025m. Am Rheinland-Pfalz-Biwak und dem höchsten Punkt der Tour, dem Wassertalkogel, 3247m, genossen wir die Mittagspause und das wunderbare Panorama. Als wir das Innere des Biwak bestaunten wurden wir direkt ein wenig wehmütig, dass uns die Übernachtung hier wegen des Wetters nicht gegönnt war. Neben dem felsigen Teil des Mainzer Höhenweges überquerten wir auch einige Schneefelder bzw. Restgletscher, wie den Nördlichen und Südlichen Puitkogelferner und Ausläufer des Rettenbachferner. Wir stiegen über Leitern auf und an Drahtseilsicherungen wieder ab, es gab einige leichte Kletterpassagen und schneeige Rinnen und wir genossen die herrliche Rundumsicht auf die Wildspitze, die Ötztaler und die Stubaier Alpen sowie den Kaunergrat. Den Abschluss bildete das Pollesjöchl, 2937m, und das Pitztaler Jöchl, 2995m, auf das wir uns noch einmal hochquälen mußten um dann, nach genau 11 Stunden, die Braunschweiger Hütte, 2759m, zu erreichen.
...Montag:
Die lange Tour vom gestrigen Tag steckte uns noch in den Knochen und so ließen wir es heute ruhiger angehen. Wir genossen ein entspanntes Frühstück, ergötzten uns am Anblick der Gletscher von der Hüttenterrasse aus und stiegen dann hinab ins Pitztal. Im Gletscherstübele, 1891m, gönnten wir uns noch eine Kaffeepause und bestaunten alte Fotos, die vor 100 Jahren noch riesige Gletscher zeigten. In Mittelberg, 1740m, hatten wir Glück und erreichten den Bus direkt vor der Abfahrt und er fuhr uns direkt zum Parkplatz. Nach Abschlusseinkehr und Tourenrückschau fuhren wir zügig und sehr zufrieden gen Heimat.
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