Alles  Suchen  Auswahl  Detail 

Tourenziel:Berner Alpen
Tourenart:Hochtour
Jugendtour: 
Beginn:04/Sep/18
Ende:07/Sep/18
Tourenführer:Marcel Flesch
Assistenz: 
Anzahl der Teilnehmer:3
Bericht von:Marcel Flesch
Tourenbericht:Am Dienstagabend trafen wir uns zum Z’nacht auf der Mönchsjochhütte in den Berner Alpen. So manche hatten so ihre Probleme rechtzeitig aus dem Gebäude der Jungfraubahn rauszukommen, was die Zusammenkunft auf der Hütte leicht verzögerte. Die Schlafhöhe über 3600m forderte ihren Tribut, so dass wir am nächsten Tag mit angezogener Handbremse zum Einstieg des Mönchs schlurften. Da wir zu so früher Stunde die einzigen am Einstieg waren, mussten wir uns den Weg selber suchen. Der Mönch Normalweg präsentiert sich überraschend kletterlastig. Ausgesetztes Gehgelände, Kletter- und Eipassagen wechseln sich ab. Das perfekte Übungsgelände für unsere angehenden Trainer C Bergsteigen. Der zu dieser Jahreszeit recht steile Eishang zum Gipfelgrat forderte noch einige Körner. Die späte Stunde, ein zurückgebliebenes Gruppenmitglied und die fast schon dramatische Ausgesetztheit auf dem Gipfelgrat bewog uns zur frühzeitigen Umkehr. Aber zumindest waren wir jenseits der magischen 4000er-Marke. Der Abstieg forderte nochmals volle Konzentration, so dass wir recht platt am späten Nachmittag auf der Mönchsjochhütte aufschlugen.
Am nächsten Morgen gleich ein kleiner Schock: Kein Frühstück. Die Frühstückszeiten werden scheinbar nach dem Abendessen nach einem nicht spontan nachvollziehbaren Algorithmus ermittelt und dann ohne weiteren Hinweis ausgehängt. Wichtig dabei ist, dass möglichst wenig Nicht-Bergführer-Gruppen davon wissen. D.h. die alte Frühstückszeit bleibt einfach hängen, bis sie Überschrieben wird. Also am besten bis zur letzten Minute im Gastraum bleiben, fleißig konsumieren und dann als letzte Tat des Tages die Frühstückszeit sichten. Mit etwas Glück passt diese dann auch zur Tourenplanung. Das wir nicht die einzigen waren, die das Prozedere nicht so ganz verstanden hatten, zeigten einige verwirrt herumstehende Personen im und vor dem Gastraum. Die Bergführergruppen waren entweder schon unterwegs (mit einer unserer Thermoskannen) oder lagen noch im Bett.
Nachdem wir die letzten Reste aus unseren Rucksäcken gefrühstückt hatten, ging es dann los zum Walcherhorn. Der Wetterbericht ließ an diesem Tag keine längere Tour zu. Ein kleiner Bergschrund, eine recht Steile Querung im zum Teil blanken Eis und die eine oder andere Spalte ließen auch an diesem Tag Westalpenfeeling aufkommen. Kurz vor dem Gipfel fielen aus den ersten Vorboten des schlechten Wetters die ersten Graupelschauer. Also Gas geben, schnell hoch und wieder runter auf das Ewig Schneefäld. Kaum auf dem flachen Geltscher brannte dann aber die Sonne wieder runter. Auf der Hütte erkundigten wir uns noch mal, wie das denn mit dem Frühstück und unseren zwölf Franken pro Kopf so sei. Ja Pech, hieß es.
So motiviert fiel uns der Abschied von der Mönchsjochhütte nicht weiter schwer. Wir packten unsere Sachen und machten noch einige Zeit die Katakomben der Jungfraubahn unsicher. Das Restaurant Bollywood verhalf uns dort zu einem günstigen Mittagessen: All you can eat for take away ;)
Bilder von: 
Link zu den Bildern:https://photos.app.goo.gl/EnCGhRzfTJ39jQAX9