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Tourenziel:Seiserhof
Tourenart:Wanderung
Jugendtour: 
Beginn:19/Mar/16
Ende:19/Mar/16
Tourenführer:Therese Gehrer
Assistenz: 
Anzahl der Teilnehmer:12
Bericht von:Eckehart Speth
Tourenbericht:Adersberg und Seiserhof
(19.März 2016)

Dieser Samstag stand so ganz in wohltuendem Gegensatz zu dem vor einer Woche, wo man sich durch Nebel und tiefliegende Wolken zu Auer-Alm durchkämpfen musste. Ein richtiger Frühlingstag! Auch wenn der leichte Wind, der gelegentlich aufkam, daran erinnerte, dass der Frühlingsanfang ja mit dem Winterende zusammenfällt. Aber mal schön der Reihe nach.
Wir waren nicht die Einzigen, die der Sonnenschein ins Freie gelockt hatte. So komfortabel das Reisen mit der Bahn ist, manchmal muss man sich mit Stehplätzen begnügen. In dem Gewusel am Münchner Hbf kam dann auch noch die Tourenführerin mit den Fahrkarten abhanden; mei, es war zeitlich etwas knapp, und erst am Ziel wurde es uns bewusst, das es ein teurer Spaß geworden wäre, wenn nicht Erika den Schaffner so geschickt in eine Diskussion verwickelt hätte, auf welcher Silbe der Name des Zielbahnhofs „Bernau“ jetzt korrekt betont werden muss. In Bernau angekommen, haben wir, etwas außerhalb im freien Feld, auf unsere Tourenführerin gewartet, auch wenn sie dem SIC (second in command) Martin aufgetragen hatte, wir sollten schon mal losgehen Richtung Adersberg. Die Wartezeit auf der Brücke vor Rottau verging wie im Fluge bei einer Rettungsaktion für ein kleines beauty-case, das der Besitzerin ins Wasser gefallen und emsig davon geschwommen war. Kurz nach der erfolgreichen Rettung traf Resi ein, eskortiert von den drei Kameradinnen, die sich mit dem extra Marsch zum Bahnhof und zurück etwas Wärme einverleibt hatten.
Nach dieser langatmigen Einleitung wurde es langsam Zeit loszugehen, die Mittagsstunde war schon vorüber. Über die Felder und Wiesen im Sonnenschein entkamen wir mit knapper Not einem Gülle-Transporter, indem wir in den Wald hinein und den Berg hinauf flüchteten. Nach etwa einer Stunde kam der Gasthof in Sicht, und da zeigte sich, dass die ganzen Verzögerungen ihr Gutes hatten: der Adersberg macht erst um 14 Uhr auf. Auch die Küche war eher minimalistisch eingestellt. Außer Kuchen gab´s nur Brotzeiten. Gekocht wird, wenn überhaupt, erst am Abend. Aber man saß sehr schön in der Sonne, und so mussten wir uns irgendwann mit Gewalt losreißen, denn wir hatten ja noch ein weiteres Ziel: den Seiserhof.
Der weitgehend unbewaldete Weg auf den Bergrücken hinauf war wirklich sehenswert; etwas weiter oben lag noch Schnee in der Sonne, und erst nach einigem Palaver konnten wir uns entscheiden, aus der Sonne heraus den Weg talwärts wieder in den Wald hinein einzuschlagen. Der Höhepunkt lag noch vor uns: eine Schlammlawine hatte den ohnehin schon sehr batzigen Weg auf einer Breite von ca. 20 m überrollt, und die Überquerung erforderte die Bewältigung von knöcheltiefen Schlammlöchern. Zum Glück hatten wir einen erfahrenen Berater in Gestalt des SIC zur Verfügung: „nicht nachdenken, durch!“. Nach dieser Maxime wurde mutig verfahren, und die Teilnehmer bzw. die Wandersteifel und Hosenbeine sahen danach dementsprechend aus. Notdürftig wurde in einem kleinen Bächlein und mit Hilfe von Gras und Schnee das Schlimmste beseitigt, damit man uns etwas später im Seiserhof auch einließ.
Nach einer ausführlichen Pause blies Resi zum Aufbruch; wenn wir den Zug um 19:02 noch kriegen wollten, hieß es hurtig fürbass schreiten. Im Gelände war das ok, aber dann kam man in den Ort, wo es mehrere Varianten zum Bahnhof gab, solche mit Befragung von Leuten, solche mit Befragung des Wander - Navis. Na egal, der Zug hatte 5 Minuten Verspätung, und so haben es alle geschafft. Wer aber meinte, am Abend gäbe es vielleicht Sitzplätze für alle, der sah sich getäuscht. Zum Glück konnten wir wieder zurückgreifen auf den erfahrenen Schlammlawinenversteher und haben in Rosenheim in die zweite aus Kufstein kommende Zughälfte übergewechselt: dort leere Abteile! Applaus, Applaus, Applaus! Es war schon nach 21 Uhr, als wir in Garching waren. Es war ein lohnender Tag; nur dem ausgefallenen Absacker haben wir etwas nachgetrauert. Aber der wird nachgeholt! Und wenn´s sein muss, auch alk- und zuckerfrei...

Eckehart Speth


Mit von der Partie:
Anita, Brigitte, Dana, Eckehart, Erika, Helmut (P.), Kirsten, Martin, Melanie, Petra (S.-H.), Stefanie und Tourenführerin Resi
Bilder von:Martin Steuber
Link zu den Bildern:https://goo.gl/photos/mRJTCKkWDYtM4igg9