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Tourenziel:Pasillsattel
Tourenart:Wanderung
Jugendtour: 
Beginn:05/Jun/16
Ende:05/Jun/16
Tourenführer:Henning Verbeek
Assistenz: 
Anzahl der Teilnehmer:6
Bericht von:Eckehart Speth
Tourenbericht:Pasillalm 5. Juni 2016


Bergtouren bei der derzeitigen Wetterlage sind ein ziemliches va-banc Spiel. Dementsprechend viele Absagen gab es aufgrund des Wetters für die „Hohe Gans“ (1951 m) im Karwendel. Da dieselbe ein Grasberg ist (bei Nässe mit beschränkter Haftung), schlug Henning vor, statt dessen den in der Nähe befindlichen Pasillsattel (1682 m) anzugreifen. Sechs Unbeirrbare machten sich also am Sonntag früh in zwei Pkws (einem nicht ganz sauberen und einem nicht ganz jungen, dem sog. „Opa-Mobil“) auf den Weg. Es regnete. Wir näherten uns Kreuth. Es regnete. Ein netter Versuch, bei Göttfried auszuscheren und Kaffee und Kuchen als Alternative zu Gewitter und Gebirge ins Gespräch zu bringen, scheiterte an der unbeirrbaren Haltung des Tourenführers: „hinterm Achenpass hört es auf zu regnen“. Wir überquerten den Achenpass. Es regnete. In Achenkirch beim Fischerwirt (geplant war eigentlich das Hotel „Scholastika“) angekommen, hatte es tatsächlich aufgehört zu regnen, also zumindest zeitweise, und wenn ich mich recht erinnere, kam sogar kurz die Sonne raus. Das Oberautal war ja die gewünschte Route zum Pasillsattel. Schnell wurden wir jedoch ausgebremst durch den Hinweis, der Weg sei wegen Geröll- und Schlammlawinengefahr gesperrt. Nach einem anfänglichen Ausflug zum Wasserfall marschierten wir dann los Richtung Seekaralm. Die nicht idealen atmosphärischen Bedingungen wurden noch verschärft durch die penetranten Ausdünstungen eines Bergkameraden, der am Vorabend größere Mengen Knoblauch verdrückt haben musste. Unglaublich, wie gedankenlos doch manche Leute sind! Und der tat noch völlig ahnungslos!! Man bedenke, was seine Mitfahrer in der begrenzten Atmosphäre des Autos aushalten mussten!
Der Aufstieg zur Seekaralm zog sich jetzt doch etwas. Die lockere Atmosphäre wurde in dem Maße unlocker, als es klar wurde, das wir nicht beliebig Zeit zur Verfügung hatten, denn wir wollten ja die Rückreise von Pertisau mit dem Schiff antreten. Das letzte fuhr um 17:15. Und jetzt war die Zeit schon ziemlich vorangeschritten. Hastig wurden Alternativen in die Diskussion geworfen, Zeitpläne geschmiedet. Fazit: es könnte vielleicht doch noch reichen. Also ging es hurtig voran zur Pasill-Alm. Dort angekommen wurde erst mal ausgiebig Brotzeit gemacht. Denn der Pasillsattel war ja zum Greifen nah und danach ging´s ja nur noch bergab. Das stimmte zwar, jedoch hatten wir die Rechnung ohne Petrus gemacht. Kaum hatten wir den Sattel erklommen, da fing es an zu blasen und zu schütten, dass es nur noch einen Gedanken gab: Regenjacken und -hosen an! Vielleicht erinnert sich der eine oder andere ältere Bergkamerad an den Film „Die Ferien des Monsieur Hulot“ und den darin enthaltenen Klassiker: den Kampf mit dem Liegestuhl. Das ist geradezu lächerlich verglichen mit dem, was sich da auf dem Pasillsattel abspielte. Wir verzichten hier auf Details. Aber wir haben mindestens so viel gelacht wie in dem alten Film.
Kaum waren wir im Tal, hörte es auf zu regnen. Also dichte Regenkleidung ist ja toll, aber durch die Wirkung der Dampfsperre kondensiert nach einer Stunde oder so halt doch das Schwitzwasser und läuft an den Wadl´n herunter. Ok ok ich weiß, moderne Freizeitbekleidung hat das alles nicht und entlässt die Feuchtigkeit durch Membranen, die den Regen draußen halten und die Schwitz-Feuchtigkeit nicht. Egal, wir mussten uns unten erst mal der feuchten Klamotten entledigen. Eine kleine Kapelle wurde umfunktioniert zur Umkleidezelle für die Damen. Leider war es dann immer noch eine Stunde bis Pertisau. Auch das haben wir geschafft, und geschafft saßen wir wenig später im Schiff, das uns zurück an den Ausgangsort bringen sollte. Also eigentlich Fischerwirt, aber das Boot hält nur vor dem Hotel Scholastika. Mei, die paar hundert Meter Fußweg. Stellt euch doch nicht so an!
Abgesackt wurde vor Ort, und inzwischen hatte es wieder angefangen zu schütten. Aber kaum hatten wir gezahlt, da war es wieder trocken. Auf der Rückfahrt wurden noch Wetten ausgelobt, ob es in Garching jetzt regnete oder nicht. War ja eigentlich egal. Es war ein schöner Tag mit einer tollen Bergtour und trotz des Wetters haben wir uns königlich amüsiert.

Mit von der Partie: Eckehart, Erika, Margit, Manfred, Peter und Tourenführer Henning.
Bilder von:Henning Verbeek
Link zu den Bildern:https://picasaweb.google.com/110398827962040722898/6297821184321437665?authuser=0&authkey=Gv1sRgCO7hy-iO646bggE&feat=directlink