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Tourenziel:Taschachhaus, Pitztal
Tourenart:Hochtour
Jugendtour: 
Beginn:30/Jun/16
Ende:04/Jul/16
Tourenführer:Marcel Flesch
Assistenz: 
Anzahl der Teilnehmer:8
Bericht von:Christian Schuster
Tourenbericht:Ein Rückblick auf vier Tourentage in Fels und Eis (Basis Taschachhaus) … oder
„Ja welche Tour macht ihr denn morgen … “ – 30.6. bis 4.7.2016

Ein ungewöhnliches, aber immens gelungenes Tourenformat hatte Hochtourenausbilder Marcel Flesch für uns parat und uns so vier wunderbare Tage in einer der schönsten Berglandschaften der Ostalpen beschert.

Ein Vorbereitungstreffen war nötig, um die Materialfragen zu klären. Alle restlichen steuernden Handgriffe übernahm Marcel souverän. Zu acht, sieben Männer mit charmanter Quotendame, fuhren wir am Donnerstagabend ins Pitztal und stiegen Freitagmorgen aufs Taschachhaus, das aufgrund seiner Lage direkt an mehreren Gletschern ein auf gehobenem Gasthofniveau geführter Ausbildungsstandort für Hochtouren ist. Die schier zahllosen Spaltenübungsstürze auf Wiesengelände zwischen Schafen zaubern ein Lächeln auf die Lippen des Betrachters. Den Schafen scheint dies auf jeden Fall egal zu sein.
Nach einem intensiven Übungsfreitag – und auch unsererseits zahllosen Spaltenstürzen, Firnfeldabfahrten und Vertikalzackeneinheiten im Eis – fühlten wir uns gerüstet für was alles kommen möge.
Und dann kam die oben bereits erwähnte Frage unseres Tourenleiters Marcel: „Was macht ihr denn morgen?“. Die Tour war als Gemeinschaftstour mit Ausbildungscharakter ausgeschrieben. Was das bedeutet, realisierten manche von uns dann jedoch erst in dem Moment. Umfassend von Marcel unterstützt begannen wir mit der Tourenplanung. Wir brüteten über Karten, bildeten jeweils zwei oder drei Seilschaften und machten anspruchsvollen, hochalpinen Bergsport. Schwierigere Kletterpassagen sicherte Marcel in den von ihm betreuten Touren ab, so dass wirklich ein idealer Übergang zwischen Ausbildung und zukünftig eigenverantwortlich durchgeführten Touren geschaffen wurde. Ein toller Ansatz, vielen Dank alleine dafür.

Im Überblick die bestiegene Ziele:
• Pitztaler Urkund (teilweise)
• Bliggspitze (mehrmals)
• Sexegertenspitze
• Hochvernagtwand
• Hintere Ölgrubenspitze
• Wildspitze - Überschreitung

Ein mahnendes Wort zum Abschluss:
Die Gefahr des Spaltensturzes wird ja auf Routen, die relativ stark begangen werden, oft als nur sehr mittelbar angesehen. Aber täuscht euch nicht. Lukas hat sich die Pitztaler Eiswelt von unten angesehen, obwohl wir einer eingetretenen Spur gefolgt waren, deren Spaltenbrücken im Laufe der Tage einfach zu dünn geworden waren. Wir konnten die Situation problemlos im Mannschaftszug und dank Lukas prima Mithilfe lösen. („Lukas, wie tief war denn die Spalte?“ „Weiß ich nicht, ich habe unter mir nur schwarz gesehen?“)
Trotzdem: Prüft also die gelegten Spuren mit Kartenmaterial und der Meinung des Hüttenwirts ab und überlegt genau, ob es in Zweier-Seilschaft unbedingt eine Hochtour sein muss. Die Gefahr ist reell!
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