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Tourenziel:Trailfeuerwerk Kitzbühler Alpen
Tourenart:Mtb
Jugendtour: 
Beginn:08/Aug/15
Ende:09/Aug/15
Tourenführer:Andreas Cierpka
Assistenz: 
Anzahl der Teilnehmer:5
Bericht von:Andreas Cierpka
Tourenbericht:Trailfeuerwek Kitzbühler Alpen
Am Samstag geht es los, jedoch stehen wir schon bald mit hunderten anderer Urlauber im Stau. Zum Glück kennen wir uns aus und fahren schon am Irschenberg von der Autobahn um über Miesbach und Landl ins Inntal zu kommen. Dort fahren wir noch ein Stück Autobahn um anschließend wieder auf der Bundesstraße nach Kirchberg in Tirol zu fahren. Die Autos stellen wir am Parkplatz der Fleckalmbahn ab.
Die Räder werden zusammengebaut und anschließend machen wir uns auch abfahrfertig. In der Hoffnung auf einen kleinen Trail zum warmwerden, fahren wir ein paar Meter hinauf in Richtung Gaiskogel. Weil der Wetterbericht von Gewitter am Nachmittag spricht, haben wir aber schon die Entscheidung getroffen, mit der Gaiskogelbahn die ersten 500 Hm „abzukürzen“. Der Trail endet aber nahe eines Bauernhofes mit der lästigen Bäuerin. Die schießt gleich aus ihrem Haus heraus und jagt uns weiter. Also drehen wir um und fahren einen anderen Weg hinunter. Nach dem Kauf der Lifttickets geht es dann ganz gemütlich im 4er Sessel empor. Von der Bergstation der Seilbahn geht gleich der Lisi-Osl Trail los.


Almpassagen, Wurzelabschnitte, Spitzkehren - der Lisi-Osl-Trail wartet mit rund 2.620 Metern Downhill-Strecke und einem spektakulärem Bergpanorama auf. Anfänger ebenso wie Fortgeschrittene erleben in Kirchberg eine Mischung aus anspruchsvollen und leichten Streckenabschnitten.


Jedoch ehe wir uns ins Trailabenteuer stürzen, „verkleiden“ wir uns für die Abfahrt. Helm auf, Protektoren an und ein letztes Mal Nachschminken, dann geht es auch schon los. Doch Halt, so richtig starten können wir nicht gleich. Ich treffe ein paar alte Freunde – den Ali und die Ulli. Alte Sektionsmitglieder kennen sie noch als Tourenführer in der Sektion. Ein kurzer Schwatz und dann geht es runter. Gleich zu Beginn über die Holzrampe und eine scharfe Links-Rechts-Kombination und schon stehen wir wieder auf der Forststraße. Der Trail geht weiter ist mal etwas ruppiger mal zügig zu fahren. Ein paar enge Kehren und Wurzelstufen später stehen wir wieder auf der Forststraße. Leider ist jetzt erst einmal Schluss mit Lustig und wir müssen unsere Beine bitten uns den nächsten Anstieg emporzustrampeln. Es ist schwül und somit fließt reichlich Schweiß, doch dank dem Erfinder des Trinkrucksacks müssen wir nicht den Wüstentod sterben. Kurz unterhalb der Kobingerhütte wollen wir den Trail ins Tal nehmen. Aber ein MTBler nicht wohlgesinntes Schild, weist uns darauf hin, dass dieser Trail nicht befahren werden darf. Dank modernster Navigation ist schnell eine Alternative gefunden und wir fahren auf einer offiziellen MTB Strecke hinunter. Leider hätten sie sich hier etwas mehr Mühe geben können, denn die Strecke ist langweilig und wenig Trailfeuerwerk. Dafür haben wir aber ein paar andere Erlebnisse. Kurz vor Talschluss kommt ein scharfe Linkskurve mit Stufen und feinstem Schotter. Jürgen nimmt die Direttissima und streift den Fangzaun, der hier zur Sicherheit angebracht wurde. Es ist Nichts passiert und so geht es weiter die letzten Meter hinunter in Tal. Dort fahren wir am Radweg entlang der Aschauer Ache tiefer in den Talgrund. Nach ein paar Kilometern machen wir Pause um dann den langen Anstieg hinauf zum Brechhornhaus in Angriff zu nehmen. Es ist schwül und der Schweiß tropft auch wenn wir noch nicht einmal fahren. Dann beginnen wir den 800 Höhenmeter langen Anstieg. Nach ein paar Höhenmetern muss Patrick dem Wetter Tribut zahlen und bricht den Anstieg ab. Wir anderen quälen uns mehr oder weniger die Forststraße hinauf. Als wir endlich am Brechhornhaus ankommen, hatte der schier endlos vor Kraft strotzende Tobias schon gegessen. Wir anderen haben dafür eine weniger lange Pause und machen uns dann gemeinsam auf den Weg hinauf zum Kreuzjöchlsee. An der Alm kurz danach sollte laut Karte ein Weg hinunterführen – aber nur laut Karte. Die Realität zeigt nur Wiese und Steine und somit fahren wir schweren Herzens auf der Forststraße ab, immer mit einem Auge auf Trailsuche. Doch erst relativ spät werden wir fündig und dann kommt endlich ein Schild mit MTB-Route. Doch diese bringt uns nur zur zweiten Abfahrt. Während wir auf Richard warten … endlich kommt er. Keine Schramme oder Blessuren zieren seinen Körper sondern ein kaputtes Pedal sein Bike. Der Pedalkäfig ist gebrochen und nun steckt nur noch die Pedalachse in der Kurbel. Mit etwas weniger Gripp am Pedal geht es weiter. Nicht schon wieder das langweilige Mittelstück auf der Forststraße und so suchen und finden wir einen Trail. Hier ist schon lange niemand mehr entlanggekommen, jedoch ist (noch) eine Wegmarkierung am Baum vorhanden. Der Weg ist inzwischen tief ausgewaschen und der Sprung über einen Meter in die Tiefe wird mehr oder weniger erfolgreich gemeistert. Die letzten Tiefenmeter des Tages legen wir wieder auf einem einfachen Trail zurück, ehe der Anstieg entlang des Aschauer Ache zur Oberlandhütte erfolgt. Dort treffen wir wieder auf Patrick, der uns eröffnet, dass es ihm immer noch nicht besser geht und er lieber heimfahren würde.
Während Patrick auf dem Weg heim ist, sitzen wir gemütlich vor der Oberlandhütte, ratschen und schmieden Pläne und genießen den Nachmittag. Ein kurzer Regenschauer treibt uns und die Hütte, in der es viel zu warm ist. Also sitzen wir wieder draußen, als der Regenschauer aufgehört hat. Das Abendessen füllt den Magen und sorgt für die nötige Müdigkeit, welche im Lager notwendig ist.




Es ist Sonntagmorgen und angenehm kühl als wir aus der Hütte treten und uns fertig machen. Die Wirtschaftsstraße in den Oberen Grund ist zwar nicht steil, denn macht man Höhenmeter. Nicht steil stimmt nicht ganz, denn immer wieder sind einige Rampen, die den Puls in die Höhe schnellen lassen, dabei. Also kurbeln wir in den kleinen Gängen der Kloalm entgegen, bis endlich die Kehrtwende kommt und wir auf den Aschauer Höhenweg einbiegen. In einem steten mal Auf und mal Ab geht es aber mehr bergauf und so näheren wir uns langsam dem ersten Etappenziel – dem Skigebiet. Am ersten Lift angekommen, verlassen wir den Höhenweg und es geht über die Forststraße, die im Winter die Skipiste ist, wesentlich schweißtreibender bergauf. Ein paar ordentliche Rampen laden gerade dazu ein, sich die sommerlichen Kitzbühler Alpen. Der Blick auf die Gletscherberge der Venedigergruppe lässt vergessene Erinnerung wieder erwachen und so mancher Traum endet im Schauen. Nach gut 1000 Hm am Stück bergauf kommen wir endlich am Gipfel des Pegelsteins an. Hier hat uns die Zivilisation mit Brathendl, volkstümlicher Musik und anderen Verlockungen wieder. Es geht noch ein Stück bergauf hinauf, ehe wir uns für die wie wir glauben finale Abfahrt rüsten. Ein kurzer Trail und dann wieder Schotterstraße bergab und schon wieder wechselt der große in den kleinen Gang. Doch die letzten 100 Höhenmeter geht fast im Flug vorbei und wir stehen an der Ehrenbachhöhe. Hier ist schon der Flecklalmtrail ausgeschildert und wirklich es geht auf einem Trail abwärts.


Mehr als sieben Kilometer Streckenlänge und 1.000 Höhenmeter lassen auf dem Fleckalm Trail Biker-Herzen höher schlagen. Der mittlere Schwierigkeitsgrad und die anspruchsvollen Abschnitte bieten Fans des Downhill auf dem längsten Singletrail Tirols die passende Herausforderung. Wo früher Wanderer über Stock und Stein marschiert sind, heizen heute Downhiller über die sieben Kilometer lange Strecke Richtung Tal. Ob Wurzelpassagen, Sprünge oder Anlieger – auf dem Fleckalm Trail mit mittlerem Schwierigkeitsgrad kommen Downhiller voll auf Ihre Kosten. Der Fleckalm Trail ist nicht nur Tirols längster Singletrail, sondern auch weltmeisterschaftlich: 2013 war er Teil der Mountainbike-WM-Strecke.


Mal etwas verspielt und dann wieder anspruchsvoll bringt uns dieser Trail nach unten. Teilweise sind Holzstege verbaut worden um den Waldboden zu schonen, kurz darauf geht es wieder ruppig über einen Wurzelteppich. Mal sind es kleine Stufen dann wieder große Stufen, welche die Abfahrt so kurzweilig machen. Immer wieder halten wir an um ein paar Sequenzen zu filmen und den Scheibenbremsen Luft zur Abkühlung zukommen zu lassen – schließlich leisten sie bei den Temperaturen und unserem Tempo Höchstleistung. Zur Hälfte der Abfahrt kommt die Flecklalm genau recht. Wir spülen den Staub aus unseren Kehlen und dann geht es weiter. In einem sportlichen Tempo fahren wir die letzten 500 Höhenmeter hinab. Der Trail hat immer noch Stellen im Schwierigkeitsgrad S2, doch die interessieren uns nicht mehr – wir sind warmgefahren! Die Wurzelteppiche werden jetzt von uns überflogen und nicht nur das Bike leistet Schwerstarbeit. Der Fahrer muss vorausschauend agieren, denn unser Tempo ist hoch – sehr hoch. 13 Minuten nach dem Start an der Flecklalm stehen wir am Parkplatz und uns ist nicht nur warm von der momentanen Außentemperatur.
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