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Tourenziel:Brentenjoch
Tourenart:Wanderung
Jugendtour: 
Beginn:10/Okt/15
Ende:10/Okt/15
Tourenführer:Therese Gehrer
Assistenz: 
Anzahl der Teilnehmer:9
Bericht von:Eckehart Speth
Tourenbericht:Brentenjoch


Ich hatte ja bisher als eingefleischter Autofahrer so meine vorgefasste Meinung über Bergtouren unter Zuhilfenahme von Resi, Bahn und Bus. Wie blöd kann man sein! Die Samstags-Resi-Tour aufs Brentenjoch werde ich so schnell nicht vergessen. Die Fahrt mit acht fröhlichen, netten Leuten im Meridian nach Kufstein war schon ein Erlebnis für sich. Dann bummelten immer noch dieselben Menschen durchs herbstliche Kufstein Richtung Talstation (500 m) der Seilbahn. Denn von dort sollte es per Sessellift zuerst zum Brentenjoch gehen und dann die eigentliche Bergwanderung zum Gamskogel und zur Kaindlhütte beginnen. Angesichts der verhangenen Berge gab es jedoch schon im Tale ein kurzes Revirement. Kein stundenlanges Palaver, denn Resi hat immer einen Plan B parat, und dann startete die Gruppe erst mal zu Fuß Richtung Duxeralm (897 m).
Es war angenehm zu wandern, die Wege waren trocken, und da wir ja schon seit den frühen Morgenstunden unterwegs waren, schien eine Mittagspause auf der Duxeralm keine schlechte Idee. So ging es zügig bergan mit moderatem Tempo, phasenweise sogar Stoffwechseltempo, und nach einer guten Stunde erreichten wir die Hütte. Eine Geburtstagsgesellschaft hatte jedoch die Hütte mit Beschlag belegt, und war nur bereit, uns noch aufzunehmen, wenn wir entsprechende Geburtstagsgeschenke abliefern würden. Das mussten wir natürlich ablehnen. Wir sind nicht bestechlich. Stattdessen bestiegen wir dort die Mittelstation der Sesselbahn und entschwanden stolz mit derselben Richtung Brentenjoch (1205 m). Die Wolken lichteten sich auf der Fahrt zusehends, und oben hatte man tatsächlich etwas Sicht. Gamskogel und Kaindlhütte tauchten in der Ferne auf. Allein, die Mägen knurrten, und wir strebten weiter zu den Gasträumen der naheliegenden Weinbergeralm.
Während wir noch beim Essen saßen, konnten wir zusehen, wie sich draußen das Panorama wieder verhüllte. Das tat jedoch unserer guten Laune keinerlei Abbruch. Mit fröhlichen Sprüchen machte man sich bald danach auf den Rückweg. Der Weg zog sich etwas in die Länge (immerhin 700 Hm), und so konnte es geschehen, dass ein Mitwanderer unterwegs aus biologischen Gründen (etwas länger) zurückblieb. Er hatte sich nicht ordentlich bei der Tourenführerin abgemeldet, sondern so nebenbei gemurmelt: „...gehe mal in die Büsche“. So was sollte man grundsätzlich nicht machen. Ich werde nie vergessen, welche Sorgen sich die Tourenführerin um den abgängigen Wanderkameraden gemacht hat.
Im Tale angekommen wurde beschlossen, noch einen „Absacker“ zu sich zu nehmen, und zwar in einer sehr originellen Studentenkneipe. So ein Absacker macht ja nix; aber wenn es zwei werden, darf man sich über die Folgen nicht wundern. Die weiteren Begebenheiten unterliegen dem Datenschutz, und jegliches diesbezügliche Doku-Material ist zu vernichten. Der Betroffene wurde sehr fürsorglich zum Bahnhof geleitet und auf seinen Sitz verfrachtet, wo sich allmählich (ein weiteres Mal) die Nebel lichteten.
Auf der Rückfahrt wurden wir Zeuge der migrationsbedingten Grenzformalitäten. Eine ganze Reihe dunkelhäutiger Mitreisender, darunter eine Mutter mit vier ganz goldigen Kindern, wurde in Rosenheim aus dem Zuge komplimentiert, damit sie registriert werden konnten. Die zahlreichen Polizei-Beamten wirkten auf mich freundlich, aber bestimmt. Eine Diskussion unter den Mitwanderern entbrannte, ob das alles so sein muss im Zeitalter von Computergestützter Datenerfassung... Na ja, es muss wohl.
Es war schon dunkel, als wir Garching erreichten. Man muss ca. 12 Stunden einkalkulieren durch die Benutzung des ÖPNV. Aber mein persönliches Fazit ist: das hat sich mehr als gelohnt. Die fröhliche Atmosphäre, die lockere, entspannte Abwicklung der Tour und die moderate Anstrengung kamen mir sehr entgegen. Das war mit Sicherheit nicht meine letzte Resi - Tour, (falls Resi mich wieder mitnimmt). Nochmals Danke, Resi!


Mit von der Partie:
Brigitte, Dana, Eckehart, Erika, Helmut (P.), Petra (S.-H.), Steffi (G.), Thomas (Ha.) und Tourenführerin Resi



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