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Tourenziel:Bamberger Hütte
Tourenart:Schneeschuh
Jugendtour: 
Beginn:06/Mar/15
Ende:09/Mar/15
Tourenführer:Guido Laschet
Assistenz:Henning Verbeek
Anzahl der Teilnehmer:8
Bericht von:Bernhard Ruth
Tourenbericht:Man könnte den Bericht kurz machen und einfach sagen es war eine ideale Tour für Schneeschuhwanderer und Skitourengeher.
Etwas ausführlicher: Der fast lupenreine blaue Himmel, nur etwas gestört durch Schleierwolken und Flugzeugstreifen, hat uns die verschneite Bergwelt von ihrer besten Seite gezeigt. Morgens sind wir von der Neuen Bamberger Hütte noch im Schatten gestartet und sind dann rasch in die sonnenbeschienenen Höhen gekommen. Gerade am Morgen, und natürlich auch am Abend, wenn die Sonne schräg steht, gibt es im Schnee nicht nur eine einheitlich weiße Fläche sondern die Landschaft mit den vielen Hängen, Hügeln, Einschnitten und Gräben bietet ein abwechslungsreiches Bild. Die Schatten, die zum Teil auch von reflektierten Licht der gegenüberliegenden Hänge in unterschiedlicher Weise aufgehellt werden, machen die Landschaft in ihrer Vielfalt deutlich. Dazu kommt noch, dass der Wind mit seinen Schneeverwehungen durchaus scharfe Kanten im Schnee erzeugt. Man kann versuchen, das zu fotografieren, dennoch zeigen die Bilder die Realität in ihrer Vielfalt und Größe nur eingeschränkt.

Wir haben es geschafft, immer zum vereinbarten Termin um 8:30 Uhr zu starten, die Schneeschuhgeher Guido, Daniela, Matthias, Patrik und Bernd, sowie die Tourenskigeher Henning, Marianne, Monika, Eckehart und Gerhard. Bei der Lawinenwarnstufe "erheblich" ist es beruhigend, einen kompetenten Tourenleiter zu haben, der sorgfältig die Ausrüstung überprüft, bei einem drohenden Lawinenhang von links für die nötigen Abstände zwischen den Wanderern sorgt und auch die Route so legt, dass gefährdete Bereiche umgangen werden. Verschiedene Lawinen unterschiedlicher Größe und Charakterisierung an nahen und entfernten Hängen, stecken gebliebene große Schneerollen und kleine Schneebälle, die in Gang gesetzt werden aber nicht weit kommen, zeigen, dass die Lawinenwarnstufe nicht nur eine Information aus dem Internet ist, sondern in dem Gebiet real ist.

Mit der Schneequalität waren eigentlich alle sehr zufrieden, bis auf den letzten Tag auf dem Weg hinunter zum Gashof Wegscheid, wo auch der Ausdruck Beton gewählt wurde. Der Weg zu den Gipfeln ( Östlicher Salzachgeier 2466 m, Tristkopf 2361 m, Kröndlhorn 2444 bis zum Felsen, 2370m) hat uns aber dann gezeigt, dass die Bergschönheiten nur mit erheblicher Anstrengung zu erreichen sind. Mit dem Start an der Neuen Bamberger Hütte (1761 m) waren das rechnerisch etwa 600-700 hm, mit den durchquerten Talsenken ergaben sich dann doch jeweils knapp 1000 Hm. In der Gipfelnähe wurde es aber im Schnee so steil, dass man die Kombination Klettern mit Schneeschuhen erproben konnte. Die Zeiten von der Hütte bis zu den Gipfeln waren im Schnee natürlich länger als die angegebenen Zeiten für den Sommer, aber beschränkten sich auf eine halbe bis eine Stunde zusätzlich.
Vom Gipfel aus war rundum alles sehr klar zu sehen, die verschiedenen Gruppen im Auf- und Abstieg, die weitgehend menschenleeren Täler in der Nähe hauptsächlich im Westen, und weiter weg die Gipfel bis hin zum Großvenediger. Wir hatten genügend Zeit, das alles in Ruhe anzusehen.

An sich waren die Hänge am Gipfel als lawinengefährdet einzustufen. Allerdings haben vorherige Skifahrer und Wanderer die Hänge so ausgiebig befahren und begangen, so dass fast keine Stelle des Hanges bezüglich der Schneestabilität ungetestet blieb. Somit konnten wir davon ausgehen, dass an diesen Hängen keine Lawinengefahr bestand und der Abstieg durch diese Schneehänge war dann bequemer. Außerdem zeichneten die Skifahrer mit ihren Spuren filigrane Figuren in die Hänge, die zusätzliche Attraktionen darstellten.

Auf dem Weg nach oben wurden zwischen den Schneeschuhgehern und Skitourengehern unterschiedliche Auffassungen über die Nutzung bereits vorhandener Spuren im Schnee deutlich. Das wurde in angemessener Form aber auch deutlich und mehrfach zur Sprache gebracht. Zum Glück hatte das keine Auswirkung auf das abendliche Beisammensein an unserem "Stammtisch". Mitgebrachte Geschenke zu Guidos Geburtstag und mehrere Weinspenden haben auch zur guten Stimmung beigetragen, ebenso die Hüttenverpflegung, die zwischen gut und sehr gut eingestuft wurde.
Bei einer sangesfreudigen Gruppe am Nachbartisch wurde die Lautstärke als zu groß, die Dauer der Darbietung als zu lang und die Qualität als zu gering eingestuft. Wir konnten uns aber dann in unser Quartier, das Winterlager, zurückziehen, weil wir da mit Tisch und Bank genügend Platz hatten.

Tagesrouten:
Freitag: Vom Gasthof Wegscheid den Standardzugang zur Neuen Bamberger Hütte, 613 Hm, 2 1/2 h (Sommer 1 1/2 h).
Samstag: Rosswildjagdhütte - Markkirchl am Salzachjoch (1983 m) - Tal Richtung Salzachgeier - Östlicher Salzachgeier (2466 m, 4 h, im Sommer 3 1/2 h) - südlichen Kamm entlang - abgebogen in das Tal hinunter zum Aufstiegsweg - Markkirchl am Salzachjoch - Hütte, insgesamt 8 h.
Sonntag: Richtung Salzachjoch - nach Osten ab zum Nadernachjoch (2100 m) - Tristkopf (2361 m, 2 1/2 h, Sommer 2 h) - Nadernachjoch - 3 Wanderer zum Kröndlhorn bis zum Felsen - Nadernachjoch - Hütte, insgesamt knapp 6 h.
Montag: Unterer Wildalmsee (1937 m) - Richtung Manzenkar - nach Norden das Tal runter zur Manzenkaralm - Gast hof Wegscheid, 3 h
Bilder von:Bernhard Ruth, Henning Verbeek, Guido Laschet
Link zu den Bildern:https://plus.google.com/u/0/photos/101515454978121627847/albums/6125022995129896705