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Tourenziel:Frankenjura
Tourenart:Sportklettern
Jugendtour:Ja
Beginn:30/Mai/14
Ende:10/Jun/14
Tourenführer:Benjamin Schreiber
Assistenz:Carolin Weisbart
Anzahl der Teilnehmer:6
Bericht von:Peter Schlüter
Tourenbericht:Losgehen sollte es am Donnerstag, Christi Himmelfahrt, in das nördliche Frankenjura. Wegen angekündigtem Dauerregen wurde jedoch von Benni und Caro beschlossen, am Freitag einen trockenen Start zu bevorzugen. Nachdem Janos und ich eingesammelt waren, die letzte Stärkung für zwischendurch beim Discounter gekauft wurde, ging es also los.
Der jung-dynamische Fahrstil von Caro brachte uns schnell ans Ziel. Dank Bennis Radioauswahl waren wir auch bestens informiert über das Arsen des Bahnhofs in Lindau und die Entlassungen bei Siemens, die gefühlt viertelstündlich in Dauerschleife thematisiert wurden. Am Campingplatz „Zur guten Einkehr“ angekommen bemerkten wir schnell, dass wir nicht die einzigen mit der Idee waren, über das lange Wochenende klettern zu gehen. Dieser war deutlich gefüllter als sonst, was besonders bei den spärlich gesäten sanitären Anlagen auffiel. Sogar bei schlaftrunkenem Klogang um 2 Uhr nachts überraschte einen das Warten.
Glücklicherweise waren wir die meiste Zeit an felsiger Wand unterwegs. Gleich nach der Ankunft am ersten Tag ging es zum Rodenstein bei Schlaifhausen. Das Wetter war wechselhaft, aber immerhin trocken und ab und zu zeigte sich sogar die Sonne. Ähnlich wie auf dem Campingplatz tummelten sich hier an der Wand die Bergfreunde, wir fanden jedoch immer ein paar Routen um einzusteigen und so auch für meine erste Tour im Freien. Später leerte es sich dann etwas und man konnte das vorher unbemerkte Klingeln der Schafsglocken hören, die auf der anderen Bergseite neben einer Kirche grasten und den ein oder anderen Schrei von sich gaben.
Am Abend aßen wir im Gasthof des Campingplatzes, dieser war logischerweise genauso mit der Anzahl der Gäste überfordert. So konnten wir uns als Kellner erproben und unsere Bestellung selbst niederschreiben und abholen. Der gewitzte Betreiber stellte mich spaßeshalber als Hilfskellner an, was den Abend über sein Running-Gag war. Tragischerweise wurde ich vor dem ersten Gehalt entlassen.
Familie Gönnenwein stieß nach dem Essen zu uns und bezog neben uns Quartier. Die Kinder, Felix und Jacob, zogen sich wegen ermüdender Autofahrt gleich in die Schlafsäcke zurück. Nach einem Gläschen Wein mit Stefanie und Sebastian sehnten wir uns auch nach Wärme und Schlaf.
Zum Frühstück schien am nächsten Tag die Sonne, die Jungs aus dem Bus nebenan spielten fleißig Klassiker auf der Gitarre und Benni präsentierte seine eigens geschreinerte Camping-Küche. Die geniale Konstruktion auf einer Kiste bereitete uns heißes Wasser für Kaffee ohne die geringste Gefahr des Umkippens. Nachdem wir uns sortiert hatten, sollte es mit einer kleinen Wanderung zum Röthelfels beginnen. Das war praktisch, denn Gönnenweins Bus war, wie in mitten eines Festivalgeländes, umgeben von lauter Zelten. Der schöne Röthelfels-Rundweg bot uns dann natürlich 2 Möglichkeiten zu den Kletterrouten, wovon wir uns unfreiwillig für die längste entschieden. So wurde aus der kleinen Wanderung eine Große, Stefanie und die Kinder wurden freundlicherweise von Einheimischen zum nächstgelegenen Parkplatz gebracht. Nach einiger Kletterei begaben wir uns dann zum legendären Devils-Crack. Hier wagte sich Benni auf den Spuren von Kurt Albert hinein, allerdings im sicheren Vorstieg und ohne Lederhose und Maßkrug. Janos und Sebastian kletterten erfolgreich im Nachstieg. Einig waren sich die drei, dass die im Führer angepriesenen „Henkel im Dach“ gar nicht so henkelhaft waren. Auch Jakob und Felix kamen an dem Tag auf ihre Kosten und kletterten eifrig, während sie sich sonst munter bis strittig in der Hängematte vergnügten. Der Götterbogen befindet sich hier einige Meter bergaufwärts und sorgte für spektakuläre Bilder im Überhang. So gesehen eigentlich der schönste von drei Klettertagen bei nicht zu heißem, aber sonnigem Wetter. Abends wurde dann wieder zusammen im Gasthof gegessen und wir ließen den Tag ausklingen.
Der Sonntag begann mit ein paar Regentropfen, die zum Glück alles an Wasser von oben bleiben sollten. Gefrühstückt und gepackt ging es dann schon mal in Richtung Autobahn zur Leupoldsteiner Wand. Hier warteten die letzten Routen für das Wochenende auf uns. Der Fels war etwas kalt, was uns dennoch nicht von ein paar schönen Touren abhielt. Am Nachmittag machten wir uns auf in Richtung Heimat. Fröhlich, wenn auch etwas ermüdet, kamen wir wieder in Garching an und endlich wartete ein Bad, das nicht von einer Horde Camper überrannt wurde.
Bilder von:Carolin Weisbart
Link zu den Bildern:https://plus.google.com/photos/101515454978121627847/albums/6021006407651181825