Alles  Suchen  Auswahl  Detail 

Tourenziel: 
Tourenart:Bergtour
Jugendtour: 
Beginn:04/Sep/14
Ende:05/Sep/14
Tourenführer:Guido Laschet
Assistenz: 
Anzahl der Teilnehmer:2
Bericht von:Guido Laschet
Tourenbericht:Watzmann-Überschreitung – Die Königstour

Da am ersten Tag „nur“ der Hüttenanstieg auf dem Programm stand, fuhren wir erst um 11 Uhr von München los. Die erste Herausforderung bestand darin, am P-Wimbachbrücke (630m) in Ramsau noch einen Parkplatz zu finden. Wir fanden ihn nach längerer Suche an einem freundlichen Restaurant auf der gegenüberliegenden Seite, das uns „ausnahmsweise“ erlaubte, bei ihnen 3 Tage zu parken. 1300 Aufstiegsmeter brachten wir in schnellen 3 Stunden hinter uns und so konnten wir auf der Terrasse des Watzmannhauses (1930m) noch ein wunderbares Panorama bestaunen. Weniger motivierend hingegen war die Aussage des Hüttenwirtes: „Die Überschreitung ist seit 2 Tagen wegen dem Schneefall vorgestern nicht machbar“! „Sch..., dachten wir, deswegen sind wir aber doch hier“. An etlichen Tischen um uns herum, drehte sich das Gespräch beim Abendessen also um die Aussage des Wirtes und um einen Plan B. Wir nahmen uns vor, den nächsten Tag abzuwarten und so weit zu gehen, vielleicht bis zur Mittelspitze, wie es die Gegebenheiten zuließen. Nach recht gut durchschlafener Nacht frühstückten wir um 06:20 Uhr und 07:00 Uhr marschierten wir los. Bei Nachfragen wiederholte der Hüttenwirt seine Einschätzung und riet von der Überschreitung ab, auch kündigte die Wettervorhersage ab mittags Regen und am Nachmittag Gewitter an. Knapp unter dem Gipfel des Hocheck (2651m) stapften wir über einige Schneefelder, die wirklich glitschig-eisig waren. Auf dem Hocheck genossen wir die Aussicht und beratschlagten unser weiteres Vorgehen. Von den weiteren Anwesenden entschied sich niemand, weiter zu gehen. Nach Begutachtung des weiteren Steiges zur Mittelspitze entschieden wir,„es wenigstens mal zu probieren“. Nun waren wir die ersten an diesem Tage, die die Überschreitung wagten und es stellte sich schon als herausfordernde Etappe dar: An den gesicherten Stellen ging es ja recht zügig, die ungesicherten schneeigen Stellen verlangten Konzentration und Trittsicherheit. Stolz und froh waren wir dann doch, als wir am Kreuz des höchsten Watzmanngipfels, der Mittelspitze (2713m) standen. ...und jetzt - weiter? Wir wussten, dass der Übergang zur Südspitze den längsten und anspruchsvollsten Gratabschnitt darstellte und daran schloss dann noch der steile Abstieg ins Wimbachgries an, von dem der Hüttenwirt behauptete, dass dort einige unsichere Schneefelder lauerten. Die Steigabschnitte, die wir einsehen konnten, lagen voller Schnee und bis hierher hatte es bereits zwei mal leicht geregnet und so entschieden wir uns zur Umkehr. Wir hatten bisher zwei schöne Tourentage erlebt, wir hatten den höchsten Watzmanngipfel erreicht, wir hatten Klettersteigerlebnis und grandiose Aussicht gehabt, viel mehr konnte die Gesamtüberschreitung doch wohl nicht bieten ?! Also stiegen wir wieder rüber zum Hocheck und genehmigten uns dort an der Nothütte eine Brotzeitpause, bevor wir zum Watzmannhaus zum Mittagessen abstiegen. ...und hier konnten wir dann auch beobachten, wie die Wolken dunkler wurden und der Gipfelgrat zunehmend im Nebel verschwand: „Richtig entschieden“! Der Abstieg zum Auto verlief dann zügig und ohne Bedauern fuhren wir heimwärts in dem Wissen, dass wir in 24 Stunden 2100 Höhenmeter auf- und wieder abgestiegen waren.
Bilder von:Guido Laschet
Link zu den Bildern:https://picasaweb.google.com/101515454978121627847/WatzmannUberschreitung?authkey=Gv1sRgCKTixZyjzpi4ygE