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Tourenziel:Krimmler Tauern
Tourenart:Bergtour
Jugendtour: 
Beginn:03/Aug/14
Ende:07/Aug/14
Tourenführer:Henning Verbeek
Assistenz: 
Anzahl der Teilnehmer:5
Bericht von:Edmund Taglauer
Tourenbericht:Krimmler Tauernrunde – heuer klappts
3. – 7. August 2014
Das war der vom letzten Jahr noch unverbrauchte Plan: vom Wildgerlostal über den Krimmler Tauern ins Tal der Krimmler Achen. Erdacht – gemacht, vom Henning, der zu dieser Unternehmung ein Drei-Generationen-Sixpack gebündelt hat, von guten zehn Jahren bis zum achtfachen davon. Und alle gleich stark am Berg… Um das zu zeigen und zu erleben, ist er mit Monika, Niko und Dario sowie Matthias und Muni losgezogen.
Am Sonntag also via Achenseepass ins Zillertal und weiter durchs architektonisch aufgebrezelte Gerlos, entlang des Durlaßboden-Stausees bis zum Pakplatz Finkau (1422 m), wo man für gutes Geld sein Auto abstellen kann. Wetter schön, Hosen kurz, Berge hoch, der Aufstieg durchs Wildgerlostal war schlichtweg genussvoll. Von der Höhe grüßen die Dreitausender Gabler und Reichenspitze, und der Gerlosbach demonstriert die ihm zugeschriebene Wildheit. Das heutige Ziel, die gut gepflegte Zittauer Hütte (2330 m), liegt einladend am Unteren Wildgerlossee, dessen Uferpfad sich für einen gemütlichen Abendspaziergang anbietet.
Tags darauf nehmen wir den weit ausholenden Höhenweg zur Roßkarscharte (2687 m), von der aus wir ohne große Mühe den Gipfel des Roßkopf (2844 m) erreichen. Die herrliche Aussicht ist durch den langschläfrigen Morgennebel etwas eingeschränkt. Dann geht’s runter zur Roßkarlacke (2291 m), in der ein Geschwader zappelnder Kaulquappen vor allem bei der Jugend Begeisterung hervorruft. Mäßig ansteigend führen der Weg und mancher Steg zur etwas spartanishen Richter Hütte (2374 m). Überhaupt - die Wege: meist gut erhalten, oft als gewichtige Granitplatten ausgelegt, teils auch als Stege oder ein paar Steinstufen. Wer das wohl alles rumgewuchtet und gebaut hat?
Der dritte Tag bietet uns die Gelegenheit zu ausgiebigem Gehen, wir werden 8 Stunden unterwegs sein. Das Wetter ist nicht ganz gut, es regnet, wenn auch nicht stark. Und die zahlreichen Murmeltiere pfeifen eh drauf. Also erst rauf zur Windbachscharte (2693 m), dann zieht sichs lang dahin, nur etwa 200 m runter, bis wir wiederum aufwärts zum erstrebten Krimmler Tauern (2634 m) gelangen. Dieser Übergang hat wohl eine lange Geschichte als wichtiger Tauernpass für Säumer und Schmuggler. Und dann sind wir in Italien, d.h. Südtirol. Auf ziemlich gleichbleibender Höhe um 2400 m durchstolpern wir auf dem Lausitzer Weg riesige Kare mit Felsblöcken und Steinplatten. Da heißt‘s stehenbleiben, wenn man zum grünen Ahrntal runterschauen will, oder hinauf zur wolkenverhangenen Dreiherrenspitze. Schließlich empfängt uns die nicht sehr große aber gastliche (hubschrauberversorgte) Birnlückenhütte (2441 m).
Rauf und runter geht’s am Mittwoch, manchmal steil mit Seil, aber nicht luftig. Erst mal zur Birnlücke (2669 m), dann runter auf 1900 m ins Tal der Krimmler Achen. Die Sonne ist wieder da und wir wandern durch natürliche Steingärten mit leuchtender Blumenpracht. Beim Aufstieg zur empfehlenswerten Warnsdorfer Hütte (2336 m) begeistert immer wieder der Ausblick auf die Dreiherrenspitze mit den darunter liegenden, tapfer überlebenden Gletscherfeldern (die hier Kees heißen). Der Tag ist noch jung und die Kräfte nicht verbraucht, also steigen wir noch die gut 500 m rauf zum Gamsspitzl (2888 m). Dort bietet sich ein überwältigendes Alpenpanorama, beispielsweise aufs Obersulzbachkees und den dahinter als Boss thronenden Großvenediger.
Am letzten Tag geht’s nur bergab, aber nicht ohne Reiz. Der Hüttenwirt holt uns an der Talstation der Materialseilbahn ab und chauffiert uns das langestreckte Tal der Krimmler Achen hinaus bis zum Anfang der offenbar weltberühmten Krimmler Wasserfälle. Der Wasserfallweg führt hinunter nach Krimml, wo es für die Rückfahrt den Wanderbus gibt. Mit der Bergeinsamkeit ist‘s zwar vorbei, aber wir sind doch beeindruckt, wie sich der schäumende Sturzbach in frei fallender Anmut der Gravitation hingibt…So bedenken wir die vielen schönen Ausblicke auf dieser gelungenen Bergtour und können schließlich zum Jubiläumsjahr kalauern: „Der Rest war Steigen“.
Edmund Taglauer
Bilder von:Henning Verbeek
Link zu den Bildern:https://picasaweb.google.com/110398827962040722898/Krimml2014Bericht?authuser=0&authkey=Gv1sRgCI223Y3avaK-Uw&feat=directlink