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Tourenziel: 
Tourenart:Bergtour
Jugendtour: 
Beginn:15/Aug/13
Ende:22/Aug/13
Tourenführer:Guido Laschet
Assistenz: 
Anzahl der Teilnehmer:6
Bericht von:Guido Laschet
Tourenbericht:15.8.2013 - Der Start. Dies ist die Beschreibung der Tour aus Sicht des Nesthäckchens Ingrid. Treffpunkt war um 7:15 Uhr bei Monika von wo
aus wir nach und nach alle einsammelten. Ziel war Sölden(1368m), das wir nach
ca 4h Fahrzeit erreichten. Wir parkten am Hotel Europa, unserer
Unterkunft für die letzte Nacht. Von dort nahmen wir ein Taxi zur Falkner Alm (1972m), um uns 2 Stunden Aufstieg zu ersparen. Die Fahrerin hatte exzellente Fahrfähigkeiten, andernfalls hätte sie es nicht geschafft uns heil die enge und kurvige Strecke hochzubringen. Manch einer bezeichnete dies als den schlimmsten Teil der gesamten Tour. Mein Magen war einer von diesen... Von dort ging es aufs
Brunnenkoglhaus auf 2735 m. Die Hütte bot einen grandiosen Ausblick auf die umliegenden Berge. Diese kleine Alm hatte nur je eine Frauen- und Männertoilette, was bei Karin zu großen Bedenken (und Abzügen für diese Hütte) führte. Meine Strickerei war an diesem Abend das Dauerthema. Müde verkrochen wir uns um 9 ins Bett.
Aufstieg: 810 Meter / Abstieg: 50 Meter / Dauer: 4 Std.

16.8.2013 - Auf zum Timmelsjoch, 2474m. Nach einer ruhigen Nacht standen wir
gegen 6 Uhr auf. Die Atmosphäre draußen war beeindruckend. Wie geplant
machten wir uns um 8 auf zur Gratwanderung über Hinterer Brunnenkogl (2775m), Rötkogl (2892m), Wilde Rötespitz (2965m) um dann über den Wannakarsattel (2914m) zum Timmelsjoch zu gelangen. Der Weg bot immer wieder neue tolle Aussichten, u.a. auf den strahlend blauen Wannenkarsee, 2639m. Das Joch an sich war nicht besonders prickelnd, ich hatte die Hoffnung, dass es dort einen Geldautomat gibt, wurde aber leider enttäuscht. Auch in unserem Gasthof Hochfirst (1715m) konnte man nicht mit EC-Karte zahlen. Und ich hatte nur noch 30 Euro in bar... Wie es mit dem Bargeld weitergeht ist meine größte Sorge, gefolgt von der Sorge, richtig kaputte Füße zu bekommen. Ich habe schon 2 Blasen.
Aufstieg: 605 Meter / Abstieg: 1450 Meter / Dauer: 9:14 Std.

17.8.2013 - Ein langer Aufstieg. Puh, die Geldsache ist geregelt. Guido und Monika haben mir Geld geliehen. Auch auf diesem Wege noch einmal Danke dafür. Im Restaurant gibt es wiedersehen mit alten Bekannten, Wanderern, die wir schon auf der letzten Hütte getroffen hatten. Wenn nicht gerade viele Autos/Motorräder die Passstraße passieren liegt der Gasthof sehr idyllisch. Das Preis/Leistungsverhältnis finde ich sehr gut. Heute geht es zur Siegerlandhütte (2810m) und für mich zum ersten mal auf über 3000m. Der Name der Hütte stellt einige aus der Gruppe vor Herausforderungen. Für mich nicht, sollte es besser auch nicht. Schließlich komme ich aus Nordrhein-Westfalen und das Siegerland ist eine Region in diesem Bundesland. Die Strecke zur Hütte ist wieder sehr idyllisch und führt an dem großen Schwarzsee (2505m) vorbei und über die Windachscharte (2862m). Außer uns übernachtet u.a. noch eine sehr trinkfreudige Gruppe Siegerländer dort. Lästereien, dass diese nicht aussehen als hätten sie eine gute Kondition bleiben nicht aus. Nach dem gestrigen Tag ohne Stricken, arbeite ich ich wieder an meinen Socken. Der Wirt hätte sie gerne. Dumm nur, dass ich noch locker 1-2 Wochen brauchen werde, bis ich sie
fertig haben werde. In Sachen Ideen, wie er die Socken bekommen könnte, ist der Wirt sehr kreativ (z.B. mich in der Gondel festhalten, bis die Socken fertig sind).
Aufstieg: 1190 Meter / Abstieg: 330 Meter / Dauer: 6:43 Std.

18.8.2013 - Nur 4 h bis zur nächsten Hütte. Es geht zur Hildesheimer Hütte, 2899m. Die Gehzeit beträgt nur ca. 4 Stunden, so dass wir schon zum Mittag unser Ziel erreichen. Da es in der Umgebung noch drei leicht zu erreichende Gipfel gibt, beschließen wir einen davon zu erklimmen. Monika und Karin mögen es ruhiger und drehen nach einem Teil der Strecke um. Für uns restliche 5 beginnt ein anspruchsvoller Anstieg auf den Schußgrubenkogl (3211m), der durch ein steiles Schnellfeld und durch einen Gipfelaufbau, der laut Guido Klettergrad 1 ist, führt. Das Stück ist wirklich anspruchsvoll und ich relativ erfahrener Hallenkletterer bekomme es immer mal wieder mit der Angst zu tun. Draußen Klettern und Hallenklettern sind definitiv zwei verschiedene paar Schuhe. Bergab geht es über den Gaißkarferner (3100m), was definitiv leichter ist. Diese 3,5stündige Tour war bis jetzt das Highlight der Tour.
Aufstieg: 930 Meter / Abstieg: 725 Meter / Dauer: 7:38 Std.

19.8.2013 - Schwierige Gipfelbesteigung? Wir bleiben wie geplant eine weitere Nacht auf der Hildesheimer Hütte. Gerhardt muss uns aus familiären Gründen an diesem Tag leider schon verlassen. Von der Hütte wandern wir auf die Schaufelspitze. Der erste Teil ist identisch zum ersten Teil der Extratour gestern. Dann geht es über den Gaißkarferner zur Berggaststätte Jochdohle auf 3135m. Der Anfang dort ist eisig, was ich als unangenehm empfinde, zumal ich bis auf das kleine Stück Gletscher gestern noch keine Gletschererfahrung habe. Wir gehen zügig die Schaufelspitze hoch, da das Wetter nicht das Beste ist (inkl. Nebel). Dies führt dazu das wir uns nicht lange auf dem Gipfel aufhalten. Es ist der höchste Gipfel (3333m) auf den ich je gestiegen bin. Unten angekommen amüsieren wir uns über das Schild, das vor dem Schwierigkeitsgrad der Begehung warnt. Für uns war der Aufstieg im gleichen Schwierigkeitsgrad wie andere Gipfelaufstiege. Vermutlich sollen einfach Leute, die sonst nicht Bergsteigen davon abgehalten werden den Berg zu besteigen, der sehr nahe an der Seilbahnstation liegt. In dem dortigen Restaurant genießen wir einen
Snack und das Wifi. Gegen Mittag erreichen wir wieder unsere Hütte. Ein paar von uns machen noch einen Spaziergang in Richtung eines Gletschers und kehren um als es anfängt zu regnen. Den Rest des Tages verbringen wir mit Lesen, es gibt Bergmagazine, und Brettspielen. Die beiden Wanderer, die wir schon früher getroffen hatten, treffen wir wieder.
Aufstieg: 490 Meter / Abstieg: 465 Meter / Dauer: 4:36 Std.

20.8.2013 Schlechtes Wetter. Es hat geschneit. Ich habe schlecht geschlafen und trotzdem den Sturm in der Nacht nicht mitbekommen. Auf geht es zur Hochstubaihütte, 3137m. Der erste Stop ist wieder an der Bergstation wo uns der Wirt öffnet obwohl eigentlich erst 30 Minuten später geöffnet wird. Danke! Dann beginnt der Spaß (Achtung, Ironie!). Es ist nebelig und wir müssen einen weiteren Gletscher, Windacher Ferner (3100m) passieren. Dort gibt es einen Stangenweg aber wir haben Probleme seinen Anfang zu finden. Auch auf dem Gletscher ist die Orientierung sehr schwierig. Das nächste Stück, durch das Fräulasköfel (2803m) mag ich allerdings noch weniger. Es geht bergab über Felsen, es ist nebelig, glitschig, wir haben kalten Niederschlag. Ich bin froh als dieses Stück vorbei ist und wir den Seekarsee (2655m) erreichen, auch wenn das Wetter weiterhin unangenehm bleibt. Dann kommt der letzte Anstieg, die sog. Himmelsleiter, 500 Höhenmeter über Fels sind zu überwältigen. Nach der treppenartigen Himmelsleiter beschließe ich in Zukunft nicht mehr über Treppen zu schimpfen (was natürlich nicht als Vorsatz lange hält). Oben auf dem Plateau der Hütte können wir die nahe Hütte wegen des Nebels zunächst nicht sehen, sie ist eine Fata Morgana. Die Hütte selbst ist sehr schön und die Wirtin Kerstin sehr freundlich. Die Nussecken sind sehr zu empfehlen. Zu uns an den Tisch gesellt sich ein Berliner, der alleine unterwegs ist. Wir alle unterhalten uns sehr lange mit ihm über Gott und die Welt was dazu führt, dass ich erst gegen 20 vor 10 statt gegen 9 ins Bett gehe.
Aufstieg: 990 Meter / Abstieg: 735 Meter / Dauer: 7:14 Std.

21.8.2013 Der Himmel auf Erden. Das Wetter hat sich gebessert. Schon aus dem Schlafzimmer heraus sehe ich wie schön es draußen ist und ziehe mir schnell die Wanderschuhe an um das Wetter draußen genießen zu können. Die Täler sind im Nebel und der obere Teil der Berge wird durch die morgendliche Sonne beschienen. Herrlich. Das ist einer der Gründe weswegen ich so gerne wandere. Nachdem Frühstück gehen wir auf einen kleinen nahen Gipfel, Hoher Nebelkogl (3211m), von wo der Ausblick noch besser ist. Der Nebel hat sich mittlerweile aus den Tälern ziemlich verzogen und man kann in der Ferne die Dolomiten sehen. Im Anschluss geht es 1800m hinab nach Sölden. Der Weg ist ein Genuss, über Laubkarsee (2681m), Marblbödel (2320m) und Kleblealm (1985m). Je tiefer wir kommen, desto lieblicher wird die Landschaft. Man erkennt klar wie sich die Vegetation mit der Höhe verändert. Gegen 15 Uhr erreichen wir Sölden. Wir verbringen die Nacht im Hotel Europa bei dem wir am ersten Tag die Autos geparkt hatten. Erst jetzt merke ich, dass meine Nase trotz fleißigem Nutzen von Sonnencreme mit LSF 50 verbrannt ist. Durch das Nase putzen habe ich vermutlich die Sonnencreme wieder abgerieben und so auf der Nase nicht genügend Sonnenschutz bekommen. Daher an alle die Warnung, cremt die Nase nach, wenn ihr so etwas vermeiden wollt. In Sölden gab es endlich einen Geldautomaten, so dass ich Monika und Guido ihr Geld zurückgeben konnte. Zum Abendessen ging es in eine Restaurant, das der Berliner uns gestern empfohlen hatte. Sehr lecker. Anschließend spazierten wir zum Hotel um uns kurz darauf ein Konzert des lokalen Musikvereins anzuhören. Die Musik war traditionell und nicht jedermanns Geschmack.
Aufstieg: 125 Meter / Abstieg: 1885 Meter / Dauer: 7:22 Std.

22.8. 2013 Abreise. Mit der Seilbahn ging es hoch zur Baustelle der Bergstation auf den Gaislachkogl (3058m). Von dort konnten wir gut die Hochstubaihütte, das Brunnkogelhaus und einen Teil der Strecke, die wir gewandert sind, sehen. Allerdings wurde auch wieder sehr deutlich, welche Eingriffe in die Natur gemacht wurden und werden um das Gebiet wintersporttechnisch zu erschließen. Für bequemes Skifahren sind diese Dinge wahrscheinlich nötig, die Eingriffe sind
aber dennoch massiv. Auf dem Weg ins Tal verschwanden diese Dinge aber
Gott sei Dank aus dem Blick so dass wir den Abstieg genießen konnten, auch wenn meine Knie sich etwas beschwerten. Einen Zwischenstopp machten wir im Hotelrestaurant Silbertal, 1975m. Dieses ist extrem touristisch und Partyorientiert,
mit entsprechenden Cocktailnamen. Ich brauche so etwas nicht. Schon gegen 14 Uhr erreichten wir das Tal. Nach einem Abschlusskaffee machten wir uns auf den Heimweg.
Aufstieg: 0 Meter / Abstieg: 1700 Meter / Dauer: 4 Std.

Dies war meine erste Hüttentour mit mehr als einer Übernachtung. Ehe es losging hatte ich Angst, dass ich starke Probleme mit meinen Füßen bekommen würde, da meine Wanderschuhe noch relativ neu waren und ich schon einmal mit ihnen Blasen bekommen hatte. Meine Füße haben die Tour aber ziemlich gut überstanden, die 3 Blasen taten nicht wirklich weh. Überrascht hat mich, dass dagegen meine Knie etwas gelitten haben. Ich muss sie wohl in Zukunft mit mehr Radfahren trainieren.
Dies war garantiert nicht meine letzte Hüttentour. Mit einer Gruppe eine Woche lang von Hütte zu Hütte zu wandern und teilweise anspruchsvolle Passagen zu meistern macht wirklich Spaß. Danke an alle, die mitgewirkt haben und besonders an Guido für das Organisieren dieser tollen Tour. Die Strecke war wirklich beeindruckend. An die, die nicht teilnehmen konnten, wiederholt die Strecke, es lohnt sich.
Bilder von: 
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