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Tourenziel: 
Tourenart: 
Jugendtour: 
Beginn:12/Jul/13
Ende:15/Jul/13
Tourenführer:Guido Laschet
Assistenz: 
Anzahl der Teilnehmer:7
Bericht von:Guido Laschet
Tourenbericht:12.Juli
Vier Tourentage, drei Dreitausender und das bei herrlichem Sommerwetter. Wann gibt es das schon ? Wir haben es bei der Tour ins Martelltal vom 12. bis 15. Juli erlebt. Die Anfahrt dahin war allerdings lang (300 Kilometer) und anstrengend. Es ging über den Fernpass, Reschenpass ins schöne Südtirol. Die letzten Kilometer bis zum Parkplatz im Martelltal (1980m) gingen steil bergan. Angekommen am Ziel begann die leidige Parkplatzsuche. Bei dem herrlichen Wetter waren alle Plätze belegt. Mit Hilfe eines freundlichen Gastwirts konnten noch zwei Plätze für uns mit kostenfreiem Parkschein der Zufallhütte gefunden werden.

Der Aufstieg zur Zufallhütte (2065m) war einfach und kurz. Er wurde noch dadurch erleichtert, dass wir die Rücksäcke mit der Materialseilbahn der Hütte nach oben transportieren konnten. Nach einer ausführlichen Rast zur verspäteten Mittagspause machten wir uns auf den Weg zu einer ersten Erkundungstour. Sie führte taleinwärts durchs Butzental in Richtung der beeindruckenden Gletscherberge bis auf die Höhe von 2800 Meter. Schon bei dieser Tour (noch ohne Gipfelanstieg) bekamen wir einen Eindruck von dem gewaltigen Massiv von Ortler und Umgebung.

13.Juli

Am zweiten Tag ging es so richtig zur Sache. Wir machten uns um 8.00 Uhr auf in Richtung Vordere Rothspitze (3031 Meter). Zunächst ging es recht gemütlich voran, vorbei, an einer kleinen Staumauer oberhalb der Hütte. Sie wurde errichtet, weil vor Jahren eine riesige Wasserwalze die gesamte Gegend bedrohte und verwüstete. Eine Schautafel informierte ausführlich über den Bau der Mauer. Im weiteren Aufstieg wurde das Gelände immer steiler und unwegsamer. Wir kämpften uns durch Schutt und Geröll noch oben. Das letzte Stück wurde durch eine Drahtseilversicherung etwas erleichtert. Die Seile waren allerdings am oberen Ende noch im Schnee versteckt. So musste Guido einen eigenen Weg finden. Es gelang ihm hervorragend. So konnten alle Teilnehmer sicher den Gipfel erreichen. Dort wurden wir durch einen überwältigenden Rundblick auf die umgebenden Dreitausender belohnt. Bei diesem Anblick vergisst man schnell alle vorhergehenden Mühen.
Nach einer ausführlichen und erholsamen Rast begann der Abstieg, anfangs auf der Aufstiegsroute. Nach einigen Auf- und wieder Abstiegen erreichten wir mit unserer Querung nach ca. 2,5 Stunden endlich die Marteller Hütte (2610m). Das wunderschön gelegene Haus ist Ausgangspunkt für Unternehmungen zum Cevedale. Wir hatten diese Ziel nicht, verbrachten aber eine geruhsame Kaffeepause dort vor dem Abstieg zu unserem Stützpunkt, der Zufallhütte.

14.Juli
Der dritte Tag sollte der Höhepunkt unseres Ausflugs werden. Auf einem langen und sehr abwechslungsreichen Weg stiegen wir durchs Butzental auf zur Madritschspitze (3.265 Meter). Das letzte Drittel beanspruchte unsere ganze Kraft, denn der Aufstieg (und später auch der Abstieg) wurden durch mehrere große Schneefelder deutlich erleichtert. Nach etwa dreieinhalb Stunden standen wir auf dem Gipfel. Cevedale, Königsspitze und Ortler waren fast zum Greifen nahe und unter uns lag das Skigebiet von Sulden. Alle Gipfelstürmer konnten sich nicht satt sehen. Nur schweren Herzens nahmen wir nach gut einer Stunde Abschied von diesem wunderschönen Aussichtsgipfel. Auf dem Rückweg war der alternative Abstieg zeitweise etwas weglos. Guido wollte wohl unsere „Geländegängigkeit“ etwas testen. Ich glaube, wir haben bestanden. Auf alle Fälle sind wir Alle wohlbehalten auf der Zufallhütte angekommen und konnten dort noch lange Zeit die Sonne bei einem herrlichen Rundblick geniessen.

15.Juli

Der vierte Tag war ja schon wieder der Tag der Abreise. Er sollte natürlich nicht ohne eine Wanderung enden. Wir suchten diesmal als Ziel das Madritschjoch (3123m) über das gleichnamige Madritschtal. Der Aufstieg war abwechslungsreich und weniger anstrengend wie an den Vortagen. Nur kurz vor dem Joch waren einige steile Schneefelder zu bewältigen. Dort hatte ich eine sonderbare Begegnung. Mitten im Schneefeld kamen mir zwei Biker entgegen. Das Rad auf dem Rücken stürmten sie bergab. Später auf dem Joch kamen noch weitere Biker an, sie waren mit der Bahn von Sulden heraufgekommen.
Der Abstieg zur Hütte und von dort ins Tal war recht geruhsam. Mit Wehmut nahmen wir Abschied von der gemütlichen Zufallhütte mit ihrem hervorragenden Essen und der herrlichen Umgebung. An alle Tagen konnten wir die Blumenpracht des Hochgebirges bewundern. Mich haben besonders die großen Felder blühender Alpenrosen und in höheren Lagen die Enziane (Schusternagerl) mit ihrem tiefen Blau beeindruckt. Sie breiteten sich teilweise in grossen Kissen aus, konnten aber in Hochlagen auch kleinste Felsritzen nutzen. Die Jahreszeit, der Frühsommer ist im Gebirge auf diese Weise für alle Sinne sehr beeindruckend.
Guido ist es wieder gelungen, eine schöne Tour für acht Teilnehmer zu organisieren. Wir haben die Tage genossen. Trotz unterschiedlicher persönlicher Voraussetzungen konnten dank der umsichtigen Führung alle Teilnehmer die Tour ohne Probleme bewältigen. Es waren vier unvergessliche Tage.
Bilder von: 
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