| Autor: | Raddatz, Fritz J. | Titel: | Kuhauge | Verlag: | Rowohlt | Ort: | Reinbek | Jahr: | 1984 | Auflage: | 1. | Signatur: | R 010 | Link: | | Reihe/Untertitel: | | Aufstellung: | | Biographie aufgestellt unter: | | Suchgebiet: | | Erstauflage: | | dt. Erstauflage: | | ISBN: | 3 498 05702 2 | Bemerkungen: | | Originaltitel: | | Verlagsangaben: | Literatur ist Erinnerung: jenes Sicherinnern, das eines jeden Menschen tägliches Tun mit der Vergangenheit verbindet; und solche Erinnerung, die als Ermahnung Haltungen - und Versagen - von heute hervorbringt. Gegenwart ist immer auch Vergangenheit. Dieser Impuls prägt die erste Prosa-Arbeit von Fritz J. Raddatz. Ob Rosita Serranos "Roter Mohn, warum welkst du denn schon" oder der Boogie-Woogie der ersten Nachkriegsjahre, ob die Tangofrivolität Berlins in den braunen Dreißigern, das Phosphorgrauen der Bombennächte oder der Schwarzmarkt zwischen den Ruinen - Erinnerung ist Appell: es ist heute so, weil es damals so war. Wir sind heute so, weil wir damals so waren. "Kuhauge", Heranwachsender zwischen 1930 und 1950, vereint beides. Möglichkeit und Scheitern. Ein Kind, das der prügelnde Vater verführt, aber aus den Feuerschlünden rettet; ein Sohn, den der qualvoll an Tuberkulose sterbende Vater nicht erbarmt, für den er aber morgens vor der Schule aus den Abfalleimern der US-Kaserne das Frühstück stiehlt: nach Mitleid wird da nirgends gerufen. Die Genauigkeit dieser Prosa, ihre Präzision im Detail schafft etwas sehr seltenes; nie ist die Art-deco-Villa oder der Schlafsaal der onanierenden Schüler, die Femina-Bar oder der Flüchtlingszug bloße Kulisse. Es sind vielmehr die immer wechselnden Orte, an denen in einer für Fritz J. Raddatz typischen Ästhetik der Blöße und Entblößung fassbar wird, dass des Menschen Abgrund - auch in böser brauner Zeit - ein tief zweideutiges Sujet ist; und auch ein erotisches: Kuhauge - Greisenkind, Kindergreis, verratener Verräter, verführter Verführer und Überlebender aus drahtharter Hoffnung mit dem Lebensmotiv "Sehnsucht ist stärker als Angst". | Angaben zu Autorin/Autor: | Fritz J. Raddatz, geboren 1931 in Berlin. 1960-69 stellvertretender Leiter des Rowohlt Verlags, 1977-85 Feuilletonchef der ZEIT, seit 1969 Vorsitzender der Kurt-Tucholsky-Stiftung, Autor mehrerer Romane und eines umfangreichen biographisch-essayistischen Werks, zuletzt einer vielbeachteten Heine-Biographie. | Rezensionen: | | Ausleihdatum: | | "Series": | | "Volume": | | "Loan Type": | | "Loan Name": | | "Loan Start Date": | | "Loan Due Date": | | "Purchase From": | | "Purchase Price": | | "Purchase Date": | | "Description": | | "Date added": | | Feld38: | |
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