| Autor: | Catull(us, C. Valerius) | Titel: | Sämtliche Gedichte | Verlag: | Reclam | Ort: | Stuttgart | Jahr: | 1995 | Auflage: | | Signatur: | C 134 | Link: | | Reihe/Untertitel: | | Aufstellung: | Belletristik | Biographie aufgestellt unter: | | Suchgebiet: | Lyrik | Erstauflage: | | dt. Erstauflage: | | ISBN: | 3 15 009395 3 | Bemerkungen: | lateinisch/deutsch | Originaltitel: | | Verlagsangaben: | | Angaben zu Autorin/Autor: | Catull. Gaius Valerius Catullus, 87-54 v. Chr. In Verona geboren, kam er früh nach Rom, wo er im Kreise gleichgesinnter Freunde ein freies Dichterleben führte; als genialer Vertreter einer neuen literarischen Richtung (neoterici, > Neoteriker), die man als "intime Moderne" bezeichnet hat, steht er den bedeutendsten Lyrikern der Weltliteratur ebenbürtig zur Seite; der erste Römer, in dessen Dichtungen sich das persönliche Leben stark und rein widerspiegelt.
Er begann mit Übersetzungen und Nachbildungen gelehrter und kunstvoller alexandrinischer Gedichte, besonders des Kallimachos (> Berenike); viel wertvoller und hinreißend frisch und ursprünglich seine Herzensergießungen, gleichsam ein poetisches Tagebuch, in dem er allen Gefühlen und Stimmungen seines jugendlich empfindsamen Herzens unmittelbaren Ausdruck verleiht.
Neben Hochzeitsgedichten, Freundschafts- und Trinkliedern, Spottversen und politischen Epigrammen stehen die berühmten Liebeslieder auf Lesbia (> Clodia; > Claudier), eine vornehme Römerin, die sein Glück und sein Verhängnis wurde.
In seinen scheinbar spielend hingeworfenen und doch höchst kunstvollen Versen hat er die spröde lateinische Sprache den verschiedensten griechischen Metren erschlossen.
Er beherrschte viele Formen der kompositorischen Gestaltung (Brief, Epigramm, Mono- und Dialog, Elegie, Epyllion); seine Sprache besaß eine reiche Ausdrucksskala für alle Nuancen seines Stimmungs- und Erlebnisreichtums. Diese Ausdrucksfähigkeit, verbunden mit Bekenntniskraft und rückhaltloser Selbstäußerung, sichert den Liedern historischen Rang und einen einmaligen Platz in der römischen Literatur. -
Einige Lieder übersetzte geistesverwandt E. Mörike. Eine eigentliche Rezeption erfuhr Catull erst im 20. Jh.: Ezra Pound; Carl Orffs Vertonungen.
| Rezensionen: | Die Gedichte des C. Valerius Catullus (etwa 84 bis 54 vor Christus) beeindrucken auch heute noch durch die Kraft ihrer Empfindungen und den Rang ihrer Artikulation. Die Passion einer Liebe, die Trauer um den Bruder, die Landschafts- und Naturschilderungen, die Invektiven gegen verhasste Personen, die kunstvollen Gestaltungen mythologischer Themen im Banne hellenistischer Vorbilder - all dies entstand in einer Epoche des Wandels der Werte und der Mentalitäten, in einer Zeit der Emanzipation wie der Individualisierung, des Durchbruchs neuer, vitaler künstlerischer Energien und Formen. Catulls Verse genießen so gerade in der Gegenwart hohe Aktualität. Sie faszinierten Ezra Pound wie Thomas Wolfe, Thornton Wilder wie Heimito von Doderer, inspirierten Carl Orff wie Wolfgang Fortner.
Es hängt mit der Eigenart der lateinischen Sprache, ihrer oft lapidaren Wucht, aber auch mit Catulls teils äußerst subtilen, teils geradezu ordinären Formulierungen zusammen, dass Übertragungen seiner Gedichte so schwierig sind. Max Brod ist bekanntlich an dieser Aufgabe gescheitert. Michael von Albrecht, der angesehene Heidelberger Latinist, reiht sich (...) in die Kette der Vermittler ein. Er unternimmt es, die Verse möglichst wortgetreu und sinngemäß in ein klares Deutsch zu übertragen. Wenn es von Albrechts Ziel war, "den suggestiven Lakonismus der Poesie" nicht zu verwässern, so hat er dies in den meisten Fällen erreicht. Der Übersetzung wurden wertvolle Anmerkungen und Hilfen beigegeben.
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