| Autor: | Bowles, Paul | Titel: | Himmel über der Wüste | Verlag: | rororo | Ort: | Reinbek | Jahr: | 1991 | Auflage: | | Signatur: | B 086 | Link: | | Reihe/Untertitel: | | Aufstellung: | | Biographie aufgestellt unter: | | Suchgebiet: | | Erstauflage: | | dt. Erstauflage: | 1952 | ISBN: | 3 499 15789 6 | Bemerkungen: | | Originaltitel: | | Verlagsangaben: | Das Ehepaar Port und Kit Moresby glaubt, auf seiner Reise nach Nordafrika die Eintönigkeit seines Daseins überwinden zu können. Das Afrika, das die beiden vorfinden, mit seinen klaustrophobisch-engen Altstadtlabyrinthen voll exotischer Fremdartigkeit und seinem schier unendlichen Sternenhimmel, wird ihr Schicksal von Grund auf verändern. Je tiefer sie in die Wüste vordringen, desto unerbittlicher werden sie mit den Abgründen ihrer eigenen Seele konfrontiert. Als Port unterwegs an Typhus stirbt, beginnt für Kit eine Irrfahrt durch die Wüste. "Himmel über der Wüste", Anfang der neunziger Jahre von Bertolucci grandios verfilmt, ist bis heute einer der großen Klassiker der Reise- und Abenteuerliteratur.
| Angaben zu Autorin/Autor: | Geboren 1910 in New York als einziges Kind konservativer Eltern, flüchtet Paul Bowles schon als Kind in die Welt der Imagination, schreibt Kurzgeschichten und komponiert Musikstücke. Als er sechzehn Jahre alt ist, veröffentlicht das französische Literatur-Magazin „Transition“ Gedichte von ihm. 1929 verläßt er, ohne irgendjemanden zu benachrichtigen, die University of Virginia, reist nach Europa, trifft in Paris unter anderem Gertrude Stein. Nach seiner Rückkehr in die USA studiert er bei dem bekannten (Film-)Komponisten Aaron Copland Musik. Als Paul Bowles 1931 zum ersten Mal nach Tanger reist, ist er auf dem besten Wege, ein bekannter Komponist für Kammer- und Theater-Musik zu werden. 1937 begegnet Paul Bowles der zwanzigjährigen Jane Auer, die bis dahin nur Beziehungen zu Frauen gepflegt hat, während Bowles beiden Geschlechtern zugetan ist. Sie heiraten ein Jahr später und verbringen ihre Flitterwochen in Mittelamerika. In sexueller Hinsicht gehen sie jedoch schon bald wieder eigene Wege.
1941 sind sie in Mexiko; Paul nimmt sich viel Zeit, Janes Roman-Manuskript mit dem Arbeitstitel "Three Serious Ladies" zu bearbeiten. Er schlägt unter anderem vor, eine der Personen ganz aus der Handlung herauszunehmen. 1943 schließlich erscheint Jane Bowles Roman "Two Serious Ladies"; seiner Zeit um etwa 50 Jahre voraus, wird er von den meisten Kritikern verrissen. 1945 wird Paul Bowles von Charles Henri Ford, dem Herausgeber des Magazins "View", darum gebeten, die Mai-Ausgabe zu gestalten; Schwerpunkt-Thema ist Südamerika. Bowles, der zu dieser Zeit hauptsächlich als Komponist und als Theaterkritiker für die "New York Herald Tribune" arbeitet, verspürt das Verlangen, selbst zu schreiben. Für "View" verfaßt er die Kurzgeschichte "The Scorpion", und von da an schreibt er eine Story nach der anderen. 1947 wird ihm ein Roman-Vertrag angeboten; während Jane in den USA bleibt, um an ihrem zweiten Roman zu arbeiten, fährt Paul nach Tanger. Auf dem Schiff verfaßt er die Kurzgeschichte "Pages from Cold Point".
Über diese Short Story wird Norman Mailer später schreiben: "Paul Bowles öffnete die Welt des Hip. Er ließ Morde, Drogen, Inzest, den Tod des Spießers... den Ruf der Orgie, das Ende der Zivilisation herein." Mit seinen Porträts von Entwurzelten und an ihrer Seele Erkrankten, mit seinem knallhart-kargen Stil und seinem spirituellen Nihilismus wird Paul Bowles die Beat-Bewegung der 50er und 60er Jahre inspirieren, wird er zum spirituellen Vater mancher ihrer Autoren. Tennessee Williams, Truman Capote, Cecil Beaton, William Burroughs und Jack Kerouac werden nach Tanger pilgern und es zu ihrem Mekka machen.
1948, während Paul Bowles in Marokko an seinem ersten Roman "The Sheltering Sky" arbeitet, kommt auch Jane nach Tanger. Gemeinsam reisen sie nach Fes, wo Paul den Roman beendet und ihn Jane zum Lesen gibt. Die Geschichte der Nordafrika-Reise eines seit zehn Jahren verheirateten Ehepaares wird 1949 in England und den USA veröffentlicht und auf Anhieb ein großer Erfolg. In den nächsten Jahren reist das Ehepaar Bowles nach Ceylon, Indien, Spanien und durch Marokko. Paul arbeitet an seinem zweiten Roman "Let It Come Down", der düsteren Geschichte der Selbstzerstörung eines jungen Amerikaners, die 1952 veröffentlicht wird. Jane arbeitet weiter an ihrem zweiten Roman "Out in the World", wird ihn aber nie fertigstellen. Ermutigt unter anderem von Tennessee Williams, beendet sie jedoch ihr Theaterstück "In the Summer House", das 1953 am Broadway aufgeführt wird, mit Musik von Paul. Wiederum seiner Zeit voraus, wird das Stück nach zwei Monaten abgesetzt. Nach zehn Jahren in Marokko, die allerdings immer wieder durch ausgedehnte Reisen unterbrochen werden, fühlt Paul Bowles sich in der Lage, in seinem dritten Roman "The Spider's House" einen jungen Marokkaner zum Helden der Handlung zu machen, der sich mit einem amerikanischen Exil-Schriftsteller anfreundet, während dieser wiederum eine Affäre mit einer amerikanischen Touristin beginnt.
Der 1955 veröffentlichte Roman wird zwar von den Kritikern hoch gelobt, aber kein kommerzieller Erfolg. Dadurch keineswegs entmutigt, arbeitet Bowles beständig weiter. Er beginnt mit der Komposition der Oper "Yerma" und dem Text zu "Yallah", einer Beschreibung des harten Lebens in der nordafrikanischen Wüste, die mit Fotos von Peter W. Haeberlin illustriert wird. 1957, auf einem Schiff nach Colombo, verfaßt Bowles die autobiographische Kurzgeschichte "The Frozen Fields", in der er sich unter anderem mit seiner Kindheit auseinandersetzt. Im gleichen Jahr erleidet Jane, der die schriftstellerische Arbeit immer mehr Mühen bereitet hat als Paul und die außerdem gelegentlich heftig trinkt, einen Schlaganfall. In Tanger kursierende Gerüchte, sie sei von ihrer marokkanischen Geliebten vergiftet worden, bestätigen sich nicht. Trotz Behandlungen in England, New York und später (ab 1969) in Spanien, erholt sich Jane nie mehr. Sie stirbt im Mai 1973, nachdem sie schon zwei Jahre lang nicht mehr hat sehen und sprechen können.
Obwohl er sich stets um seine Ehefrau kümmert, bleibt Paul Bowles während dieser Zeit aktiv wie immer. Er nimmt für die Library of Congress marokkanische Musik auf, verfaßt Reiseberichte, bringt die Worte des marokkanischen Arbeiters Larbi Layachi, der weder lesen noch schreiben, aber wunderbar erzählen kann, in Buchform ("A Life Full of Holes"). Dasselbe macht er später mit den Erzählungen seines neuen Protégés, Mohammed Mrabet (elf Bücher!). Außerdem verfaßt er Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre seine Autobiographie "Without Stopping". 1975 veröffentlicht er das unter die Haut gehende Gedicht "Next to Nothing", bis 1980 schreibt er weiter Kurzgeschichten.
Paul Bowles starb am 18.11.1999 im italienischen Krankenhaus in Tanger | Rezensionen: | | Ausleihdatum: | | "Series": | | "Volume": | | "Loan Type": | | "Loan Name": | | "Loan Start Date": | | "Loan Due Date": | | "Purchase From": | | "Purchase Price": | | "Purchase Date": | | "Description": | | "Date added": | | Feld38: | |
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